Schinkendank

B. K. Tragelehn

(* 12. April 1936 in Dresden)

Der Schinkendank

Tragelehn macht Kunst
Erwirbt keine Gunst
Leer ist der Magen
Seit mehreren Tagen.

Da kaufte Karl Mickel
Für etliche Nickel
Einen Schinkenroll.
Der Magen wurd voll.

Vom Hunger gerettet
In sich gebettet
Den Rollschinken fett
Lag Tragelehn im Bett

Und schickte zum Himmel
Ohn jed Gebimmel
Ganz still ein Gebet
Für Mickel. Und seht:

Ein Engel schwebt nieder
Bekränzt Mickels Glieder
Mit Flieder
Und schwindet wieder.

Aus: Das letzte Mahl mit der Geliebten. Gedichte. Hrsg. Rainer Kirsch u. Manfred Wolter. Berlin: Eulenspiegel, 1975, S. 80

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