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Veröffentlicht am 10. Februar 2021 von lyrikzeitung
Eine Art kommunistischer Utopie aus dem Gedicht „Hoffnung 3000“ von Margarete Hannsmann, die heute vor 100 Jahren geboren wurde.
Margarete Hannsmann
(* 10. Februar 1921 in Heidenheim an der Brenz; † 29. März 2007 in Stuttgart)
(…)
Jede Frau darf zwei Kinder haben
von wem sie mag und ihr Recht aufs Gebären
abtreten an eine die mehr haben möchte
und sich zusammentun oder nicht mit dem Mann
und muß die Kinder nicht aufziehen doch
wenn sie es will läßt man sie’s ohne Not tun
Keinesfalls seh ich Geld noch Vergleichbares
Wein und Korn und alle Früchte
baut jeder an der Freude dran hat
gibt und nimmt
ein Gewand
einen Tisch immer wird bleiben daß welche was gern tun
mit der Hand
mit dem Kopf
eine Laute schlagen
Bücher auf alten Maschinen drucken
immer wird da einer sein der schreibt
(…)
Aus: Margarete Hannsmann, Spuren. Ausgewählte Gedichte 1960-1980. Mit 8 Holzschnitten von HAP Grieshaber. Leipzig: Reclam, 1981, S. 114
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Margarete Hannsmann
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