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Veröffentlicht am 19. Januar 2021 von lyrikzeitung
Werner Riegel
(* 19. Januar 1925 in Danzig; † 11. Juli 1956 in Hamburg)
Stirn und Scheitelknochen
Inseln unter dem Wind,
Wo tief die Zitterrochen
Meiner Gedanken sind.
Thule und beide Sizilien
Hinter Heu irgendwo.
Ich schweige im Blau, ich spiele
Träumerisch mein Jo-Jo.
Still geht der Tag zur Neige,
Mir liegt nichts daran.
Ich halte mit meinem Zeige-
Finger die Zeiten an.
Länger wird der Schatten,
Vita brevis est.
Was war, das wir bejahten?
Es gibt uns den Rest.
Jabos, fliegende Fische,
Treiben ins Wolkennetz.
Die Nacht, die zauberische,
Erfüllt ihr Gesetz.
Rotliegendes über den Gärten –
Ihr Hunde, geht in die Knie!
Abends beim Dunkelwerden:
To be or not to be!
Aus: Panorama moderner Lyrik deutschsprechender Länder. Von der Jahrhundertwende bis zur jüngsten Gegenwart. Hrsg. Wolfgang Hädecke und Ulf Miehe. Gütersloh: S. Mohn, o.J. (ca. 1965), S. 432
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Werner Riegel
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