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Veröffentlicht am 20. November 2020 von lyrikzeitung
Friedrich Wilhelm Wagner
(* 16. August 1892 Hennweiler/ Hunsrück, † 22. Juni 1931 Lungensanatorium Schömberg)
In einer deutschen Stadt
Hier haben die Frauen müde Münder
Und einen bescheidenen Blick.
Sie meinen: Dienen ist viel gesünder
Als ein großes Geschick.
Und die Männer haben dicke Bäuche
Und reden von Politik.
Und schwärmen für die alten Bräuche
Und suchen verbotenes Glück.
Und Kinder haben große Augen
Und verzweifeln an der Welt –
Sie sollen alle mal was taugen
Für König und Geld.
Aus: Friedrich Wilhelm Wagner: Versensporn 42. Jena: Edition Poesie schmeckt gut, 2020, S. 6
Das Gedicht erschien zuerst in Die Aktion 15/1914.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Friedrich Wilhelm Wagner
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