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Veröffentlicht am 19. September 2020 von lyrikzeitung
Gottfried Benn
(* 2. Mai 1886 in Mansfeld, Brandenburg; † 7. Juli 1956 in Berlin)
Tag, der den Sommer endet,
Herz, dem das Zeichen fiel:
die Flammen sind versendet,
die Fluten und das Spiel.
Die Bilder werden blasser,
entrücken sich der Zeit,
wohl spiegelt sie noch ein Wasser,
doch auch dies Wasser ist weit.
Du hast eine Schlacht erfahren,
trägst noch ihr Stürmen, ihr Fliehn,
indessen die Schwärme, die Scharen,
die Heere weiterziehn.
Rosen- und Waffenspanner,
Pfeile und Flammen weit –;
die Zeichen sinken, die Banner –;
Unwiderbringlichkeit.
Aus: Gedichte in der Fassung der Erstdrucke. Frankfurt/Main: S. Fischer, 1982, S. 263. Entstanden 6.8.1935. Erstdruck 1936
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Gottfried Benn
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