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Veröffentlicht am 22. August 2019 von lyrikzeitung
Jan Kochanowski
(* 1530 bei Radom; † 22. August 1584 in Lublin)
EPIGRAMME I, 3
ÜBER DAS MENSCHLICHE LEBEN
Ein Scherz ist alles nur, was immer wir ersinnen,
Ein Scherz ist alles nur, was immer wir beginnen;
Kein Ding auf dieser Welt bleibt je unser Besitz,
Vergeblich schafft der Mensch mit seinem Fleiß und Witz.
Den[n] Tugend, Wohlgestalt, Vermögen, Macht und Prangen,
Wie Gräser auf der Flur sind sie im Nu vergangen.
Hat sich die Welt genug an unserm Spiel ergötzt,
Steckt man wie Puppen uns in einen Sack zuletzt.
Deutsch von Jeannine Luczak-Wild, aus: Poesie der Welt. Polen. Berlin: Edition Stichnote im Propyläen Verlag, 1987, S. 32f
Ein Scherzlied ist alles, was wir denken, / Ein Scherzlied alles, was wir tun; / Man hat auf der Welt keine sichere Sache, / Umsonst sorgt sich der Mensch um etwas. / Tugend, Schönheit, Macht, Geld, Ruhm, / All das vergeht wie Feldgras; / Hat man sich satt gelacht über uns und unsre Sitten, / Steckt man uns in einen Sack, wie man es mit Puppen macht.
Prosaübersetzung von Peter und Renate Lachmann, Ebd.
Fraszki to wszytko, cokolwiek myślemy,
Fraszki to wszytko, cokolwiek czyniemy;
Nie masz na świecie żadnej pewnej rzeczy,
Próżno tu człowiek ma co mieć na pieczy.
Zacność, uroda, moc, pieniądze, sława,
Wszystko to minie jako polna trawa;
Naśmiawszy się nam i naszym porządkom,
Wemkną nas w mieszek, jako czynią łątkom.
Kategorie: Polen, PolnischSchlagworte: Jan Kochanowski, Jeannine Luczak-Wild, Peter Lachmann, Renate Lachmann
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