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Veröffentlicht am 25. April 2018 von lyrikzeitung
Jo Mihaly
(eigentlich: Elfriede Steckel, Geburtsname: Elfriede Alice Kuhr; * 25. April 1902 in Schneidemühl, damals Deutschland, heute Piła, Polen; † 29. März 1989 in Seeshaupt, Bayern)
DAS MESSER
O einsamer Schritt, meide jene Wälder!
Wie traurig bestickst du die Wege mit Pein!
So webt in das schneeige Bahrtuch der Felder
mit schleppenden Stichen der Abschied sich ein.
Am eisigen Bach, zwischen Bajonetten
des Frostes will ich zur Ruhe mich strecken.
Soldat meines Schmerzes, will mit den Betten
kristallenen Reifs ich mich endlich bedecken.
O grausamer Tag der sterbenden Fische!
Zwei silberne Schuppen sind Augen voll Schmerz,
Es neigt sich das Schweigen zum Fisch auf dem Tische
und stößt ihm das Messer des Mondes ins Herz.
Aus: Unter dem sapphischen Mond. Deutsche Frauenlyrik seit 1900. Ausgewählt von Oda Schaefer. München: Piper, 1957, S. 42
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Jo Mihaly
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danke für’s Ausgraben alter Schätze…
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