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Veröffentlicht am 21. September 2016 von lyrikzeitung
(Afrika 2)
Zum Glück befinden wir uns hier in Afrika, wo die Sonne immer scheint, und nicht in der westlichen Welt; und in Afrika nehme ich kein Blatt vor den Mund. Meine kleine Rede von heute abend wird als politisch angesehen werden. Und das ist sie auch, unvermeidlich. Genau wie das Kunstwerk Politik ist, wenn es sich auf die Wirklichkeit bezieht, in der sich das Publikum befindet. Alles Gesprochene in diesem traurigen bitterbunten Begräbnisland ist Politik – ob es nun Geflüster, Geschwätz, Geflunker oder Gespräch ist. Das ist keine Wahl, die der Schriftsteller hat, kein Gebrauch oder Mißbrauch dichterischer Freiheit (und warum sollte der Hanswurst mehr Freiheit haben als der Fabrikarbeiter?); nein, das ist das Wesen der Kommunikation selbst.
Breyten Breytenbach: Ein Blick von draußen. 1973. In: Ich bin das Land. Prosa, Lyrik, Dokumente wider die Apartheid. Leipzig: Reclam, 1983, S. 68
Afrika (1..n) ist kein Reisebericht, sondern eine lose Folge von Lese- und Augeneindrücken.
Kategorie: Afrikaans, SüdafrikaSchlagworte: Breyten Breytenbach, Politik
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