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Veröffentlicht am 17. April 2016 von lyrikzeitung
Ein elegantes Spiel mit einem Klassiker der Kunstgeschichte betreibt in der neuesten Ausgabe, der Nummer 11 der Literaturzeitschrift „Mütze“ der Dichter und Übersetzer Christian Filips. Er hat Gedichte des Renaissance-Genies Michelangelo ausgegraben, die den Maler und Bildhauer nicht als Heros formvollendeter Kunst zeigen, sondern als Experten für das Obszöne, Unflätige und Rohe. Michelangelo selbst, so Filips, habe die Vorstellung des erhabenen Künstlers und Schöpfergotts ausgehebelt – durch Lässigkeit. So heißt es in einem Gedicht in frivoler Schnoddrigkeit: „Vorm Hause liegt der Unrat von Giganten; / Wer Trauben oder Abführmittel fraß, / Scheißt hier herum und kotzt an alle Kanten. // Die Seele hat vom Leib dieses Vergnügen: / Er könnte sie, wenn sich der Darm entleert, / Auch nicht mit Käs und Nudeln wieder kriegen.“ / Michael Braun in seiner Zeitschriftenschau, Poetenladen
Dort über
Akzente, Heft 1/2016
Carl Hanser Verlag, Postfach 860420, 81631 München. 116 Seiten, 9,60 Euro
Poet, Nr. 20
poetenladen Verlag, Blumenstraße 25, 04155 Leipzig. 230 Seiten, 9,80 Euro
Neue Rundschau, Heft 1/2016
S. Fischer Verlag, Hedderichstr. 114, 60596 Frankfurt a.M., 312 Seiten, 15 Euro
Mütze #11
Urs Engeler, Turnhallenstr. 166, CH-4325 Schupfart, 52 Seiten, 6 Euro
Treibhaus, No. 11
Edition Text+Kritik Levelingstr. 6a, 81673 München, 410 Seiten, 39 Euro
Kategorie: Deutsch, Deutschland, Italien, ItalienischSchlagworte: Christian Filips, Mütze, Michael Braun, Michelangelo
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