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Veröffentlicht am 4. August 2015 von lyrikzeitung
in Marie Luise Knotts Tagtigall mit Hans Thill
Verse sind Übersetzungen – in Worte und Klänge übersetzte Erlebnisse, Einfälle und Erinnerungen („Ich sage das Wort, das seine Flügel faltet“), die Thill wieder und wieder dreht und wendet („Surensammler, Sammelsurium“), kollagiert und miteinander kollidierend ins Glühen bringt. Dabei entstehen beflügelte Zeilen
Von den Wäldern haben wir noch
Die Buchstaben. Der ruhige Schritt einer Eiche,
Reisig, das sich öffnet und schließt wie ein Herz,
eine Glastür am FlughafenJedes Gedicht trägt eine Schönheit mit sich, die es nicht gleich vorweist, sagt Ulf Stolterfoht, Hans Thills Verleger, und tatsächlich speist sich die Schönheit nicht zuletzt aus dem Eindruck des Nicht-Verstehens. Denn Schreiben kann Welten imaginieren, die „nichts sind als Luft“ (Paavo Haavikko).
Hans Thill, Das Buch der Dörfer, Matthes & Seitz, Berlin 2014.
Hans Thill, Ratgeber für Zeugleute, Brueterich Press, Berlin 2015.
Emily Dickinson
Beauty – be not caused- It Is –
beginnt ein Gedicht.Schönheit macht man nicht – Sie ist –
Man kann sie lesen und wiederlesen, 1408 Seiten lang.Emily Dickinson, Sämtliche Gedichte, herausgegeben, übersetzt und mit einem Nachwort von Gunhild Kübler, Hanser Verlag, München 2015.
sowie Anna Maria Carpi und Angela Krauß.
Kategorie: Deutsch, Deutschland, Englisch, USASchlagworte: Angela Krauss, Anna Maria Carpi, Emily Dickinson, Hans Thill, Marie Luise Knott
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