11. 10 Jahre lyrikline

Wie liest sich ein Gedicht von Paul Celan auf Serbisch? Oder auch: Wir würden einen Text der letzten Fachhochschul-Poetikdozentin Ulrike Draesner auf Arabisch nicht wiedererkennen. Es gäbe außerdem die Möglichkeit, die bulgarische Übersetzung aufzuschlagen, Draesner in chinesischer Zeichenschrift entschlüsseln zu wollen. Und: Die diesjährige Literaturpreisträgerin Nummer eins in Deutschland, Ursula Krechel, ist ins Japanische übersetzt.

Schon allein dafür wäre eine Festwoche in Berlin angesagt. Die angekündigte Veranstaltungsreihe bezieht sich freilich auf noch viel mehr: Seit zehn Jahren ist „lyrikline.org“ im Internet etabliert und hat sich inzwischen zur in 120 Ländern millionenfach angeklickten Website für Gedichte entwickelt. Das Projekt der rührigen Berliner Literaturwerkstatt wird in seinem Jubiläumsjahr von über 40 internationalen Partnern unterstützt: Lyrik ist – gut sortiert – überall und jederzeit auf der ganzen Welt am Bildschirm abrufbar. …

Der Lohn für Nutzer: Peter Rühmkorf – niederländisch auf einen Klick; umgekehrt Hugo Claus auf Deutsch und – erst all diejenigen, die man bisher überhaupt nicht kannte! Wer beispielsweise sind Vito Apüshana, Lebogang Mashile, Gaga Nakhutsrishvili – was und in welcher Sprache schreiben sie ihre Gedichte? Aufschluss im Internet. / Viola Bolduan, Wiesbadener Tagblatt 1.9.

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