Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 im Netz | News that stays news
Veröffentlicht am 4. Februar 2004 von rekalisch
«Das Mädchen sagt: ‹Schon kräht der Hahn› / Der Junker sagt: ‹Noch dämmerts nicht.› / ‹Erheb dich, sieh, wie weit die Nacht!› / ‹Da funkeln noch die Sterne licht.›» Eine Liebesnacht geht zur Neige. Das Mädchen will sich Tageslicht und Sitte fügen, während der Hahn im Bett noch von kosmisch schönen Bildern singt – über den Zeitpunkt, an dem Liebespaare auseinander gehen, sind sie selten einer Meinung . . . Das Lied, das zur Gattung des in etlichen Kulturen verbreiteten «Tageliedes» gehört, entstammt dem «Shi-jing» oder, je nach Transkription, «Schi-king», dem «Buch der Lieder», mit dem im 10. bis 16. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die dreitausendjährige Literatur Chinas beginnt. … Formal sind die Lieder erstmals ausgezeichnet durch den Reim: eine Weltpremiere./ NZZ 31.1.04
Der Kranich ruft. Chinesische Lieder der ältesten Zeit. Aus dem Chinesischen übertragen und mit einem Nachwort versehen von Günther Debon. Elfenbein-Verlag, Berlin 2003. 188 S., Fr. 30.70
Kategorie: China, ChinesischSchlagworte: Günther Debon
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare