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Veröffentlicht am 29. August 2003 von rekalisch
Dann erschien im Frühjahr 2001 der Doppelband 7/8 mit den «Gesängen» gleichsam als Schlussstein von Sattlers [Hölderlin-]Ausgabe – und unter die vielen anerkennenden Kommentare mischten sich da und dort auch konsternierte, gar entrüstete Stimmen. Sattler huldige dem modischen Kult des Fragmentarischen, hiess es etwa; er konstruiere eine Lesefassung, die dem handschriftlichen Befund widerspreche und nicht nachvollziehbar sei, lautete ein anderer Vorwurf. Die bisher heftigste Kritik aber hat nun die im Stroemfeld-Verlag (wo auch Sattlers Ausgabe herauskommt) erscheinende Zeitschrift «Textkritische Beiträge» (Heft 8, 2003) veröffentlicht.
Im Gespräch zwischen den Editionsspezialisten Wolfram Groddeck, Gunter Martens, Roland Reuss und Peter Staengle wird Sattler vorgeworfen, in seiner Edition würden die «Gesänge» zu «heiligen Texten» erklärt und der Versuch zu «einer Kanonisierung von Hölderlins Werk» unternommen. / Roman Bucheli, NZZ 29.8.03
Friedrich Hölderlin
„Gesänge, 2 Bände“
Sämtliche Werke, Frankfurter Ausgabe, Band 7 und 8
Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main 2001
ISBN 387877463X, Gebunden
1023 Seiten, 233,15 EUR
Vgl. auch Freitag 8.8.03 (Michael Buselmeier)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: D.E. Sattler, Friedrich Hölderlin, Gunter Martens, Peter Staengle, Roland Reuss, Roman Bucheli, Wolfram Groddeck
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