Schlagwort: L&Poe-Anthologie

21. Von Klammern. 3 Fragmente

Woche der altgriechischen Poesie in L&Poe 2.-8.4. Klammern sind aufregend. Daß man Sappho nur in Übersetzung liest, ist noch lange kein Grund, sich um das Drama des Versuchs zu bringen, ein halbiertes oder durch Löcher verrätseltes oder kleiner als briefmarkengroßes Papyrus zu entziffern –… Continue Reading „21. Von Klammern. 3 Fragmente“

118. Latten ohne was drumrum

Christian Morgenstern (1871-1914) Der Lattenzaun Es war einmal ein Lattenzaun, mit Zwischenraum, hindurchzuschaun. Ein Architekt, der dieses sah, stand eines Abends plötzlich da – und nahm den Zwischenraum heraus und baute draus ein großes Haus. Der Zaun indessen stand ganz dumm mit Latten ohne… Continue Reading „118. Latten ohne was drumrum“

115. Of the Surface of Things

Wallace Stevens Of the Surface of Things I In my room, the world is beyond my understanding; But when I walk I see that it consists of three or four         hills and a cloud. II From my balcony, I survey the yellow air, Reading… Continue Reading „115. Of the Surface of Things“

89. Kinderlehre

Gestern war Frühlingsanfang und Hölderlins Geburtstag, eine passende Vorbereitung auf den heutigen Welttag der Poesie. Meine Anthologie beschert mir ein spätes Gedicht von Hölderlin. Spät heißt in diesem Fall nach dem 35. Geburtstag, ab 1806, in der zweiten Hälfte des Lebens. 1838 schreibt der… Continue Reading „89. Kinderlehre“

39. Ich ist eine andere

Graue Vorzeit – biografisch gesehen die Zeit, als meine Haare noch schwarz waren. Irgendwann Anfang der 80er fand ich in einer Zeitschrift namens „Neue Literatur“, Monatszeitschrift des Schriftstellerverbandes der SR („Sozialistischen Republik“) Rumänien, die ich abonniert hatte und mit Spannung las (u.a. waren mir… Continue Reading „39. Ich ist eine andere“

38. Imagistin

Ich liebe das. Gestern abend las ich H.D., und eben kommt mir per Mail ein Gedicht von Amy Lowell (1872-1925) vor Augen. Amy Lowell reiste nach England, um den Imagismus kennenzulernen, und führte ihn in Amerika ein. Dafür erhielt sie postum den Pulitzerpreis. Vernal Equinox  … Continue Reading „38. Imagistin“

116. So und nicht anders

Theodor Fontane SO UND NICHT ANDERS Die Menschen kümmerten mich nicht viel, Eigen war mein Weg und Ziel.   Ich mied den Markt, ich mied den Schwarm, Andre sind reich, ich bin arm.   Andre regieren (regieren noch),  Ich stand unten und ging durchs Joch.  … Continue Reading „116. So und nicht anders“

48. Türkische Früchte 3: Von der Bosheit

Die Bosheit kann einen dauern… wird von den einen unter- und den andern überschätzt. Beides zu unrecht. Herrlich boshaft hier der türkische Dichter Nefi (1572?-1635): Uns hat der Mufti Efendi Heide genannt – Nehmen wir an, ich nennte ihn nun Muselman – Gehen wir… Continue Reading „48. Türkische Früchte 3: Von der Bosheit“

33. Pro patria

(Türkische Früchte 2) Orhan Veli Kanık (1914-1950) Vatan İçin Neler yapmadık şu vatan için! Kimimiz öldük; Kimimiz nutuk söyledik. Für das Vaterland Was taten wir nicht für das Vaterland! Manch einer von uns ist gestorben. Manch einer hat Reden gehalten. Annemarie Schimmel: Aus dem… Continue Reading „33. Pro patria“

31. Türkische Früchte (1)

Lustig, grad hab ich beschlossen, unter diesem Titel eine Serie türkischer Lesefrüchte zu beginnen, Früchte reisevorbereitender und -begleitender Lektüre, da beschert mir fixpoetry in der Reihe Gedicht des Tages eins von Reisen in die Teikür, damit fang ich also an: Elke Erb ADIEU War… Continue Reading „31. Türkische Früchte (1)“

124. Sprichwort

Bevor du liebst lerne durch Schnee gehn ohne Fußspur.  Türkisches Sprichwort Aus dem Englischen des Edward Powys Mathers, aus: The Garden Of Bright Waters One Hundred And Twenty Asiatic Love Poems Translated by Edward Powys Mathers 1920 (hier online, Suche nach „Turkey“)

109. Ich

Andere gingen ins Exil, wo sie sich meist mehr schlecht als recht durchschlugen. Dafür steht zum Beispiel Albert Ehrenstein („Er hat wunderbar expressionistische Gedichte verfasst“), der in den USA auf Almosen von Freunden angewiesen war. Nach dem Krieg kehrte er wie so viele mit… Continue Reading „109. Ich“

106. „Lebend schon“

Schwieriges Deutschland. Deutschland Today schreibt über die deutsche Dichterin Else Lasker-Schüler: Schon zu Lebzeiten publizierte sie in verschiedenen Zeitschriften und illustrierten Bänden. Deutschland yesterday war da weniger nachlässig. Ihr Gedichtband „Mein blaues Klavier“ erschien 1943 in Jerusalem. Mein blaues Klavier   Ich habe zu… Continue Reading „106. „Lebend schon““

85. Meine Anthologie: Von Gedichten

Bernd Jentzsch VON GEDICHTEN 1) Zahl-, schutz-, macht-, folgenlos. 2) Aber wenn sich etwas zu verändern beginnt, zeigt man auf die, die sie gemacht haben. 3) Wer Gedichte machen will, muß einmal gestorben sein zur Hälfte / des Lebens; ein Widergänger, die leuchtenden Adern… Continue Reading „85. Meine Anthologie: Von Gedichten“

18. Junge Lyrik 1886

Arno Holz Buch der Zeit . 1. Auflage 1886   Zum Eingang Noch sproßt der Bart mir nicht ums Kinn, Auch weiß ich, hört mich, ihr Teutonen, Daß unter allen Epigonen Just ich der allerletzte bin! Doch laßt’s mich trotzdem euch gestehn: Ihr jammert… Continue Reading „18. Junge Lyrik 1886“