Schlagwort: Annemarie Schimmel

Den Bleibenden gilt unser Gruß

Den Leichnam seht Ihr nackt und bloß
Das Totenhemd wird zugeschnitten
Die uns mit leichter Hand nun waschen
Den Waschenden gilt unser Gruß.
#YunusEmre #AnnemarieSchimmel

Reiche Katze und arme Katze

WIR PASSEN nicht zusammen, verschieden sind unsere Wege.
Du Fleischerskatze und ich Straßenkatze.
Dein Futter im verzinnten Napf,
Meins in des Löwen Rachen.
#OrhanVeliKanık

Der Gast

Sabahettin Kudret Aksal (* 25. April 1920 Istanbul, † 19. April 1993) Der Gast. ES SCHELLTE Herein kam der Kirschbaum. Aus dem Türkischen von Annemarie Schimmel, aus: Aus dem goldenen Becher. Türkische Gedichte aus sieben Jahrhunderten. Köln:Önel, 1993, S. 216 AI sagt dazu: „The… Continue Reading „Der Gast“

Annemarie Schimmel 100

Heute vor 100 Jahren wurde Annemarie Schimmel in Erfurt geboren. Sie lernte als Schülerin Arabisch und legte das Abitur mit 16 Jahren ab. Nach ihrer Promotion arbeitete sie bis Kriegsende als Übersetzerin im Auswärtigen Amt. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet 250 Werke von ihr oder… Continue Reading „Annemarie Schimmel 100“

Goldfaden

Tevfik Fikret  (* 24. Dezember 1867 in Istanbul; † 19. August 1915 ebenda) Das Kätzchen „Goldfaden“ Schreib von der Liebe! spracht ihr. – Seht ihr, als Kind Liebte ich ein klein‘ ungezogenes Kätzchen; Nie ließ ich’s los, und wenn’s im Schoße mir schlief. Bebte die Zärtlichkeit All meines Buhlens um sie;… Continue Reading „Goldfaden“

Heimlicher Hinweis

‚Ulayya bint al-Mahdi Arabische Dichterin und Musikerin, Tochter des abbasidischen Kalifen al-Mahdi in Bagdad, Schwester des Kalifen Harun al Raschid, 777-825 (Arabisch: عُلَيّة بنت المهدي‎) Heimlicher Hinweis sind unsere Blätter, Sendbote uns der Pupille Licht Werden doch Briefe manchmal gelesen. Und unsern Boten trauen wir… Continue Reading „Heimlicher Hinweis“

Herein

Okay, wenig sagen. Sabahettin Kudret Aksal (* 25. April 1920, İstanbul – † 19. April 1993) Der Gast Es schellte Herein kam Der Kirschbaum. Aus: Aus dem goldenen Becher. Türkische Gedichte aus sieben Jahrhunderten. Annemarie Schimmel. 2. überarb. Aufl. Köln: Önel, 2002, S. 238

„Gähnen“ (khamyāza)

Zur Entwicklung der (islamischen) Dichtung in Indien im 19. Jahrhundert schreibt die Übersetzerin Annemarie Schimmel über das Motiv khamyāza (eigentlich „Gähnen“): … daher wird für ‚Urfis Nachfolger khamyāza das unendliche Sehnen, «die Sehnsucht der Küste, das Meer in sich zu schließen» – ein unerfüllbarer,… Continue Reading „„Gähnen“ (khamyāza)“

Jenseits (der Bedeutung?)

Weiter über Übersetzen. In einem Reclambändchen steht dieser Vierzeiler (Rubaiyat) von Rumi (1207-1273). Die Übersetzerin Annemarie Schimmel hat neben einer sechsbändigen Ausgabe des Diwan und einem weiteren Buch die Handschrift Istanbul Esad (2936 Blätter) benutzt, die „älteste[…] Vierzeilerhandschrift“. Von Glauben und Unglaub‘ liegt jenseits… Continue Reading „Jenseits (der Bedeutung?)“

Mit dir

Rumi (*30. September 1207, Balch, Afghanistan, † 17. Dezember 1273, Konya, Türkei) Mit dir möcht‘ Worte ohne Zungen sprechen ich, Möcht‘, was zu Ohren nie gedrungen, sprechen ich, Nur dein Ohr soll vernehmen, was ich sag, soviel Auch mag inmitt‘ von Alt und Jungen… Continue Reading „Mit dir“

Vom Denken

Akbar Allahabadi (1846-1921) Mansour sprach: „Ich bin Gott!“ und  dann: „Ich bin ein Affe!“ Darwin sann. Und lachend sprach ein Freund zu mir: „Ein jeder denkt, so gut er kann!“ Aus: Die schönsten Gedichte aus Pakistan und Indien. Islamische Lyrik aus tausend Jahren. Hrsg./Übers.… Continue Reading „Vom Denken“

Nicht mit dem Schwerte

Schah Faqir Allah Affrin Lebte als Derwisch an der Tür einer Moschee in Lahore, wo er 1741 starb Auch mit dem Schwerte kannst du     nicht die Rebellen bessern: Noch stärker brennt die Kerze,     schlägst du ihr den Kopf ab. Aus… Continue Reading „Nicht mit dem Schwerte“

Sie ergreifen nicht den Moment

Schah Abdul Karim von Bulrri (Geboren 1636 Sind, gestorben 1694) Am Fluß-Ufer lebend,     sterben die Toren vor Durst – Sie schweigen voll Qual     und ergreifen nicht den Moment. Aus:  Die schönsten Gedichte aus Pakistan und Indien. Islamische Lyrik aus tausend… Continue Reading „Sie ergreifen nicht den Moment“

Attributed to Rumi („That, after all, is the point of translation: to understand the foreign“)

Rumi has helped the spiritual journeys of celebrities like Madonna, Tilda Swinton…, some of whom incorporated his work into theirs. Aphorisms attributed to Rumi circulate daily on social media, offering motivation. “If you are irritated by every rub, how will you ever get polished,” one… Continue Reading „Attributed to Rumi („That, after all, is the point of translation: to understand the foreign“)“

30. Doppelter Fehler

Wenn man Hafis in den Sturm und Drang oder die Romantik übersetzen kann, kann man ihn ebenso gut in den Expressionismus oder in die Neue Sachlichkeit übersetzen. Hafis ist ein Dichter, der auch wunderbar zu den Wiener Avantgarden gepasst hätte, ja dessen Sprachspiele im… Continue Reading „30. Doppelter Fehler“