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Litauen ist ein Land der Lyrik. Das liegt zuerst einmal daran, dass die archaischste heute noch gesprochene indoeuropäische Sprache über einen Formen- und Klangreichtum verfügt, der seinesgleichen sucht. Zum anderen hat die sowjetische Zensur bis zur Wiederherstellung des unabhängigen Staates vor zwei Jahrzehnten dafür… Continue Reading „88. Land der Lyrik“
Die eindringlichen Schwarz-Weiß-Fotografien aus Litauen sind zugleich Dokumente auch der jüngsten Zeitgeschichte des baltischen Staates. Am Mittwoch, 25. August, bietet das Stadtmuseum um 16 Uhr einen besonderen Rundgang durch diese Foto-Ausstellung an. Die Aufnahmen werden kontrastiert durch Gedichte litauischer Autoren wie Antanas Venclova, Sigitas… Continue Reading „115. Fotos und Gedichte aus Litauen in Münster“
Der Litauer Venclova war eine Schlüsselfigur des literarischen Untergrundes der sowjetischen Repressionsjahre. Im Vortrag versucht er, dem Erwachen seiner Dichtergeneration nach dem niedergewalzten Ungarnaufstand 1956 durch präzise Gedichtanalysen beizukommen. Seine spontanen Einschübe aber führen vor Augen, dass Venclovas Zeitrechnung seither nicht weitergerückt ist. Venclova… Continue Reading „114. Venclova Brodsky Miłosz“
Bescheiden und zurückhaltend bedankte sich einer der wichtigsten osteuropäischen Lyriker des 20. Jahrhunderts am Montagabend bei seinem Publikum im münsterschen Stadtmuseum. Unter dem Titel „Camera obscura“ las der 1937 geborene Autor knapp eineinhalb Stunden aus seiner Lyrik und gab Einblicke in sein Leben. /… Continue Reading „87. Tomas Venclova in Münster“
Von Uwe Wittstock, Die Welt 22. Januar 2010: Der große jiddische Dichter Abraham Sutzkever ist im Alter von 97 Jahren in Tel Aviv gestorben. Er zählte zu den jüdischen Schriftstellern des 20.Jahrhunderts, deren Leben durch Vertreibung und Verfolgung in kaum vorstellbarem Maße gezeichnet war… Continue Reading „99. Zum Tod des jiddischen Dichters Abraham Sutzkever“
Die besten Gedichte habe er im Getto geschrieben, sagte Abraham Sutzkever. Der jiddische Dichter, der heute 96-jährig in Israel lebt, war 27 Jahre alt, als die Wehrmacht Litauen besetzte. In Wilna, dem heutigen Vilnius, errichteten die Deutschen ein Getto und erschossen Tausende von Juden… Continue Reading „33. Minenfeld“
«Wilne schtot fun gajst un tmimes», Wilna, Stadt des Geistes und der Vollkommenheit – so beginnt ein jiddisches Gedicht aus dem 18. Jahrhundert, das, zu einem Lied umgearbeitet, den Beginn einer Theaterveranstaltung im Ghetto markierte. Dass die Juden sogar unter den existenziell dramatischen Umständen… Continue Reading „112. «Wilne schtot fun gajst un tmimes»“
In diesem Herbst nun wollten 13 Autorinnen und Autoren, vornehmlich Lyriker, eine Verbindung zwischen dem baltischen Vilnius und dem slawischen Minsk schaffen. Von deutschsprachiger Seite nahmen Ilma Rakusa (die soeben den Schweizer Buchpreis gewonnen hat) und Marcel Beyer teil. Der Danziger Lyriker Tadeusz Dąbrowski,… Continue Reading „81. Vilnius – Minsk“
Ein lang verborgener, auch aus politischem Kalkül versteckter und durch Zensur beschädigter Epitaph ist geborgen, ein Monument jiddischer Literatur, in das die Namen der Opfer eingemeißelt sind. Hubert Witt, dem aus Breslau stammenden Leipziger Germanisten und Übersetzer mittelhochdeutscher und jiddischer Dichtung, sowie dem Schweizer… Continue Reading „5. Dantes Allegorie und die wirkliche Hölle“
Endlich wird der «jiddische Dante» mit seinem erschütternden Bericht vom Wilnaer Ghetto auf Deutsch vorgestellt. Mit grosser Genauigkeit schildert er, wie eine Bevölkerung zu überleben versucht. Wer Vilnius (Wilna), die diesjährige Kulturhauptstadt Europas, besucht, findet ausser einem winzigen, abgelegenen Holocaust-Museum keine Spur mehr von… Continue Reading „31. Poesie aus der Hölle“
Es lesen Yoko Tawada (Deutschland/Japan), Wolfgang Hilbig (Deutschland), Pierre Imhasly (Schweiz), Judith Herzberg (Holland), Paul Muldoon (Irland/USA) und Tomas Venclova (Litauen/USA). Unter dem Motto «Arabische Welt» werden zudem die Lyriker Fuad Rifka (Libanon), Iman Mersal (Ägypten/CAN) und Abdellatif Laâbi (Marokko/Paris) auftreten, musikalisch begleitet von… Continue Reading „Prominenz bei den Frauenfelder Lyriktagen“
die gütig-paranoide, ist seine Heimat, Litauisch seine Muttersprache. Eine kleine, alte, dem Sanskrit sehr nahe Sprache, die weiche Konsonanten und klingende Vokale, dazu eine Vielzahl von Flexionsformen kennt und überdies reich ist an Wörtern zum Beschreiben von Wahrnehmungen. Eine schöne Sprache für Poeten. Antanas… Continue Reading „Vilnius,“
Über Probleme des Übersetzens aus dem Litauischen schreibt Michael Braun anhand einer verdienstvollen, trotzdem hochproblematischen Venclova-Ausgabe: Das Schicksal der litauischen Dichtung wird aber wohl weiterhin Tomas Venclova repräsentieren, der Emigrant, der während der ersten 40 Jahre seines Lebens mit dem Paradox konfrontiert war, in… Continue Reading „Schicksal Litauens“
An allen Orten und in vielen Gattungen, vom lyrischen über den historischen bis zum politischen Diskurs, konnte man – und dies war die dritte Entdeckung –, Litauens bedeutendstem literarischen Botschafter, dem Dichter, Essayisten und amerikanischen Literaturprofessor Tomas Venclova begegnen. Auf der Messe diskutierte er… Continue Reading „Venclova entdeckt“
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