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Veröffentlicht am 19. Oktober 2002 von rekalisch
Über Probleme des Übersetzens aus dem Litauischen schreibt Michael Braun anhand einer verdienstvollen, trotzdem hochproblematischen Venclova-Ausgabe:
Das Schicksal der litauischen Dichtung wird aber wohl weiterhin Tomas Venclova repräsentieren, der Emigrant, der während der ersten 40 Jahre seines Lebens mit dem Paradox konfrontiert war, in einem Land mit verschlossenem Meer zu leben. So trifft der Dichter in einem ganz buchstäblichen Sinn vor seiner Tür auf das Ende der Welt: Der frühe Frost, der geht durch alle Wörter, / Versengt den Mund, versengt die Lungen / In dem Imperium am abgesperrten Meer. / Freitag 42. 19.10.02
Tomas Venclova: Vor der Tür das Ende der Welt. Gedichte. In der Übertragung von Rolf Fieguth. Mit einem Essay von Joseph Brodsky. Carl Hanser Verlag (Rospo Verlag), München 2002, 102 S., 13,90 EUR
Kategorie: LitauenSchlagworte: Michael Braun, Tomas Venclova
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