Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Zum Geburtstag des ukrainischen Nationaldichters Taras Schewtschenko ein Auszug aus dem Mysterienspiel „Die große Gruft“
Taras Schewtschenko
(ukrainisch Тарас Григорович Шевченко, * 25. Februarjul. / 9. März 1814greg. in Morynzi, Gouvernement Kiew, Russisches Kaiserreich; † 26. Februarjul. / 10. März 1861greg. in Sankt Petersburg)
Die große Gruft, Mysterienspiel (Auszug) Ich war ein Kind, als nachts ich sah Baturyn hell in Flammen, Das Moskau angezündet hat, Den Tschetschel hingerichtet, Und alle Menschen, jung und alt, Im Flusse Sejm vernichtet. Ich lag im Palast von Mazeppa Unter all den Toten... Und die Schwester und die Mutter, Neben mir erstochen, Fest geschmiegt nebeneinander In tödlicher Umarmung; Man riss mich fort von meiner toten Mutter ohn’ Erbarmen. Wie inständig hab’ ich doch Den Offizier gebeten, Man solle ebenfalls mich töten. Nein, man ließ mich leben, Und hatte mich an die Soldaten Zum Spiel übergeben! Nur mit Mühe konnte ich mich Bei dem Brand verstecken. Ein einzig Haus noch in Baturyn Wurde nicht vernichtet!
Deutsch von Irena Katschaniuk-Spiech, aus: Taras Schevtschenko: Die Große Gruft. Poeme ukrainisch-deutsch. BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt. 2., bearbeitete und erweiterte Auflage. Herausgeber: Ukrainische Freie Universität, Reihe Varia, Band 72
ISBN-13: 978-3-7526-1573-9
© 2020 Irena Katschaniuk-Spiech, München
Великий льох Містерія Я була ще недолітком, Як Батурин славний Москва вночі запалила, Чечеля убила, І малого, і старого В Сейму потопила. Я меж трупами валялась У самих палатах Мазепиних... Коло мене І сестра, і мати Зарізані, обнявшися, Зо мною лежали; І насилу-то, насилу Мене одірвали Од матері неживої. Що вже я просила Московського копитана, Щоб і мене вбили. Ні, не вбили, а пустили Москалям на грище! Насилу я сховалася На тім пожарищі. Одна тілько осталася В Батурині хата!
Mehr über den Autor im Lyrikwiki
Neueste Kommentare