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Ben Lerner
(Geboren 1979 in Topeka, Kansas)
»Pack deine Fußnoten ein, Dr. Akribisch. Das Ende ist nah. Deine Vorhut Fluchtpunkte verflüchtigte sich in der kritischen Nacht. Wir begegneten einer Theorie des Gefieders mit Gefieder. Wir dezentrierten unsere Krawatten. Gib diese Spenglersuiten auf, diesen geräumigen Raum, dies graue Warum. Nie wieder werden deine Elefanten in die Botschaft scheißen. Nie wieder wirst du in deinem zweitürigen Sportsarg durch Topeka kurven. In memoriam werden wir die Gesetze, die du gebrochen hast, gebrochen lassen.« Über Vision und Modernität im Zwanzigsten Jahrhundert schrieb meine Mutter »Hilfe.« Über die Geschichte des Strukturalismus schrieb mein Vater »Bau dir ein Haus.« Über den Mittleren Westen von 1979 bis heute schrieb ich »Pack deine Fußnoten ein, Dr. Akribisch. Das Ende ist nah.« Ich wünschte, alle schwierigen Gedichte wären tief. Hupen Sie, wenn Sie wünschten, alle schwierigen Gedichte wären tief.
Deutsch von Steffen Popp, aus: Ben Lerner, die lichtenbergfiguren. Gedichte, zweisprachig. Übersetzt von Steffen Popp. Wiesbaden: luxbooks, 2011, S. 23
‘‘Gather your marginals, Mr. Specific.The end is nigh. Your vanguard of vanishing points has vanished in the critical night.We have encountered a theory of plumage with plumage. We have decentered our ties. You must quit these Spenglerian Suites, this roomy room, this gloomy Why. Never again will your elephants shit in the embassy. Never again will you cruise through Topeka in your sporty two-door coffin. In memoriam, we will leave the laws you’ve broken broken.” On Vision and modernity in the twentieth Century, my mother wrote “Help me.” On the history of structuralism my father wrote “Settle down.” On the American Midwest from 1979 to the present, I wrote “Gather your marginals, Mr. Specific.The end is nigh.” I wish all difficult poems were profound. Honk if you wish all difficult poems were profound.
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