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Veröffentlicht am 31. Dezember 2020 von lyrikzeitung
Der letzte Tag des L&Poe-Expressionismusjahres 2020. Heute ist der 135. Geburtstag von Paul Boldt, mit dem unsere kleine Anthologie expressionistischer oder verwandter Gedichte (etwa 160 waren es) schließt. (Aber nächstes Jahr gibt es mehr Gedichte.)
Paul Boldt
(* 31. Dezember 1885 in Christfelde, Westpreußen; † 16. März 1921 in Freiburg im Breisgau)
Lyrik
Wie Wellen fallen, wollen wir es halten,
Die ewig springen mit Elan ans Land.
Zwecklos. So sollen immer überrannt
Die dumpfen Dinge sich nach uns gestalten.
Hasse die Unkunst aller Atemalten!
Gebäre Verse – Schreie, nervgespannt!
Lass Worte anglühn in der Reime Brand
Und dunkeln von Gefühl, wenn sie erkalten.
Schreib kräftig, grade; gib dem Worte viel,
Dem Vers die Worte wie der Brücke Joche.
Die runde Zahl der Tage ist die Woche!
Arbeite und forciere deinen Stil!
Bete zu Nietzsche!* Spanne dich mit Verven
Des Croisset**-Christus, Jesus unsrer Nerven.
Erstdruck: Die Aktion Bd. 3, Jg. 1913, Nr. 36 (6. Sept.) Sp. 862f
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Paul Boldt
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