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Veröffentlicht am 22. März 2020 von lyrikzeitung
Wilhelm Runge
(13. Juni 1894 Rützen, Schlesien – 22. März 1918 bei Arras, Frankreich)
Meine Augen wollen wandern
alle Wege
deines Leibes
doch schon auf dem Rücken deiner Hand
brechen sie zusammen
überall bist du ganz steil
unzugänglich
schüttelst Spott
übers Zagen meines Fußes
durch die wäldersamtne Haut
deines Blutes grollendes Gewitter
schleppt der Schwüle Zunge
lechzend
alle Vögel zwitschern schluchzend
ins Gefieder
Biene bin ich
all dein Blühen schweigt
und der Stirne offne Hand
ist verschlossen
Aus: Wilhelm Runge. Versensporn 5. Jena: Edition Poesie schmeckt gut, 2012. 2. Aufl. 2016, S. 8f
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Wilhelm Runge
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