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Veröffentlicht am 6. März 2019 von lyrikzeitung
Günter Kunert zum 90. Geburtstag
Deutscher Dichter, Güteklasse A
Befaßt mit sich selber
wie mit der Revolution:
Glanzvolle Verse über die Notwendigkeit
des Schreckens
Heldenverehrung hymnisch
Reimloser Ruhm den Kämpfern
aller letzten Gefechte
Fragen nach den Erbauern
des siebentorigen Theben
nach seinen Zerstörern keine
Urteile am laufenden Wortband
Ein Spiel mit der Sprache
auf willigen Tasten
hinter dem Rücken der Welt
aber die Hand
zurückgezogen
ist blutig
Aus: Günter Kunert: Stilleben. Gedichte. Mit einem Nachwort von Karl Riha. München: dtv, 1992, S. 71 (zuvor bei Hanser, 1983)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Günter Kunert
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Diese Argumentation scheint mir nicht ausreichend. Es ist sicher nicht das beste Gedicht von Günter Kunert, von dem es allerdings hervorragende Texte gibt.
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Kann ich nachvollziehen, aber… ich weiß nicht, ob – und wie – poetische Argumentation ausreichend sein kann? Ich sehe das mehr als ein Stimmengewirr. Die widersprechen sich alle, aber ich muss mich nicht für eine entscheiden. Kunert schrieb mal über Höllerers Poetik-Anthologie: sie enthält 100 Poetiken, und alle sind richtig. (Ich persönlich mag Brecht und Kunert, sogar celan und jandl, vielleicht sogar Papenfuß und Biermann – sollen sie sich doch zoffen 🙂
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Kunert ist ein guter Kenner der Geschichte, besonders deutsche Geschichte in DDR; er weiss, jede Revolution im Blute baden muss. Argumentation -wenn das ins Gedicht gibt- ist was zwangsläufig passiert, wenn der Dichter zum politischen Dichter wird: ein Beamte Dichter.
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