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Veröffentlicht am 20. November 2018 von lyrikzeitung
Sinaida Gippius (Hippius)
Worte gibt es
Wer plaudert nicht in Zauberworten vor sich hin?
In Worten, die soviel wie nichts bedeuten!
Die plötzlich da sind wie ein Ding, das blinkt und klingt,
Und die zu allem passen — Leiden oder Freuden.
Ich mag sie ungern wiederholen, halte sie
Weit von mir fern und möchte sie vergessen.
So bleiben sie erhalten. Sie vergehen nie:
Am Tor zum Paradies sind sie als Gruß zu lesen.
1918
Deutsch von Felix Philipp Ingold, in: Ders.: „Als Gruß zu lesen“. Russische Lyrik von 2000 bis 1800. Zürich: Dörlemann, 2012, S. 217
Зинаида Гиппиус
ЕСТЬ РЕЧИ…
У каждого свои волшебные слова.
Они как будто ничего не значат,
Но вспомнятся, скользнут, мелькнут едва,
И сердце засмеется и заплачет.
Я повторять их не люблю; я берегу
Их от себя, нарочно забывая.
Они мне встретятся на новом берегу:
Они написаны на двери Рая.
Июнь 1918
Kategorie: Rußland, RussischSchlagworte: Felix Philipp Ingold, Sinaida Hippius
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