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Veröffentlicht am 7. November 2018 von lyrikzeitung
Louise von Plönnies
(geb. Leisler; * 7. November 1803 in Hanau; † 22. Januar 1872 in Darmstadt)
Auf der Eisenbahn
Rascher Blitz, der mich trägt
Pfeilschnell, von der Gluth bewegt,
Sausend durch des Tages Pracht,
Brausend durch die dunkle Nacht,
Donnernd über Stromesschäumen,
Blitzend an des Abgrunds Säumen,
Durch der Berge mächt’ge Grüfte,
Durch der Thäler nächt’ge Klüfte,
Durch der Saaten goldne Wogen,
Ueber stolze Brückenbogen,
Durch der Dörfer munter Leben,
Durch der Städte bunter Weben. –
Könnt‘, wie du, das freie Wort
Sausend zieh’n von Ort zu Ort!
Alle Herzen, die ihm schlagen,
Stürmisch so von dannen tragen,
So aus einem Land zum andern
Siegend die Gedanken wandern! –
Freies Wort, wer gründet Schienen,
Deinem Bahnzug stark zu dienen? –
Aus: Louise von Ploennies, Gedichte. Darmstadt: Leske, 1844, S. 182
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Louise von Plönnies
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