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Veröffentlicht am 16. September 2018 von lyrikzeitung
Alwine Wuthenow
(* 16. September 1820 in Neuenkirchen bei Greifswald; † 8. Januar 1908 in Greifswald)
Mien Modersprak
Ik kann ´t nich hochdütsch seggen,
Wat mi in´n Bussen sitt;
Dat is man halwes Snacken,
Dat Best will doch nich mit.
Dat bliwt mi ümmer sitten
Deip unner up den Grund,
Und kümm ´t uk halw tau Höchten,
So smölt ´t mi in den Mund.
Ne, von dat hochdütsch Wesen,
Dor seggt mi gor nicks vör!
Ik bliew doarin doch ümmer
Man as en dämlich Gör.
Wat plattdütsch ik dau seggen,
Dat hett All Hand und Faut,
Un klingt dat ok wat knullig,
So ist ´t ok just so gaud.
Ik gah in ehr so düchtig,
As stünn mi sünst nicks an,
Fäul mi in ehr so säker,
En hel´ un ganzen Mann.
Mi is ´t as künn mien Hergott
Mi beter so vestahn,
As würd min Bidd so neger
Em an dat Hart ‚ran gahn.
Un wenn ´k in mienen Würden
Den Herrn willkamen bün,
Denn kann ´t Jug recht uk wesen,
Un Jug uk gaud naug sin.
Aus: Blomen ut Annmariek Schulten ehren Goren, Greifswald, 1896, S. 35 f.
En por Wür‘
Wür‘: Plural von Wuurd, Wort
Bussen: Busen
knullig: vielleicht knuffig? (derb, grob)
fäul: fühl
hel: heil, unbeschädigt
Bidd: Bitte, Gebet
neger: näher
em: ihm
Jug: Euch
uk: auch
naug: genug
Kategorie: Deutschland, NiederdeutschSchlagworte: Alwine Wuthenow
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„knullig“ im heutigen Niederländsich bedeutet: nach der Art und Weise eines Dummkopfs, oder eines Halbstarken. Also hier: nicht feine Sprache, ungelenke Sprache
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