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Tagung der Oskar-Pastior-Stiftung, organisiert in Zusammenarbeit mit der Oskar-Pastior-Stiftung und dem Verein zur Förderung des Kunst- und Kulturraumes Hombroich
Raketenstation Hombroich
Freitag, 22. Mai und Samstag, 23. Mai 2015
Öffentliche Lesung aller an den Gesprächen Beteiligter
Veranstaltungshalle, Raketenstation Hombroich 32
Samstag, 23. Mai 2015, 19 Uhr
Bitte melden Sie sich zur Lesung via mail oder telefonisch über 02182/ 887-4000 an.
Der Lyriker Oskar Pastior (1927-2006), bis zu seinem Tod vertrauter Gast in Hombroich, verfügte testamentarisch die Gründung der Oskar-Pastior-Stiftung zur Förderung experimenteller Literatur. Zu seinem Gedenken treffen sich Urs Allemann (Goslar), Gabriel Horatiu Decuble (Bukarest), Oswald Egger (Hombroich), Elke Erb (Berlin), Jean-René Lassalle (Bad Krozingen) sowie Herta Müller, Monika Rinck, Ulf Stolterfoht, Sissi Tax und Ernest Wichner (alle Berlin) auf der Raketenstation Hombroich. Sie nutzen die Tage mit Referaten und Statements zum Austausch über Oskar Pastior als übersetzendem und als übersetztem Dichter, ebenso zum Gespräch über das eigene poetische Tun.
Oskar Pastior wurde 1927 in Hermannstadt (Siebenbürgen) geboren. Von 1945 bis 1949 war er im sowjetischen Arbeitslager im Donbas. Nach seiner Rückkehr schlug er sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, begann ein Studium der Germanistik und arbeitete beim Rundfunk in Bukarest. 1964 erschien der erste Gedichtband «Offene Worte». 1968 floh er in den Westen. Seit 1969 lebte Pastior als freier Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Peter Huchel-Preis und den Erich Fried-Preis. Oskar Pastior war Mitglied der Werkstatt für Potentielle Literatur OULIPO in Paris, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt sowie der Akademie der Künste in Berlin. Oskar Pastior starb am 4. Oktober 2006 in Frankfurt/Main während der Buchmesse. Die Verleihung des ihm zugesprochenen Georg Büchner-Preises erfolgte posthum.
Nach seinem Tod wurde am 28. April 2008 die Oskar-Pastior-Stiftung in Berlin gegründet. Oskar Pastior hatte dies testamentarisch verfügt und die Stiftungsratsmitglieder Marianne Frisch, Herta Müller, Klaus Ramm (Vorsitzender), Dierk Rodewald, Ulf Stolterfoht, Christina Weiss und Ernest Wichner (Stellv. Vorsitzender) benannt. Die Stiftung hat das Ziel, die literarische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit experimenteller Literatur sowie mit dem Werk von Oskar Pastior zu fördern.
Die Stiftung vergibt zudem den Oskar Pastior-Preis, mit dem Autoren ausgezeichnet werden, deren Werk in der Tradition der Wiener Gruppe, des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie und von OULIPO (der Werkstatt für potentielle Literatur) steht. 2014 erhielt Marcel Beyer den mit 40.000 Euro dotierten Preis, der alle zwei Jahre verliehen wird. Der Hombroicher Lyriker Oswald Egger war 2010 der erste Preisträger der Oskar-Pastior-Stiftung.
Die Tagung organisiert die Stiftung Insel Hombroich in Zusammenarbeit mit der Oskar-Pastior-Stiftung und dem Verein zur Förderung des Kunst- und Kulturraumes Hombroich.
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