Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 im Netz | News that stays news
sind in Korea geschriebene Gedichte in chinesischer Schrift. Wie Japan verwendete auch Korea die chinesische Ideogrammschrift und mit ihr klassische chinesische Gedichtformen vor und auch noch nach Erfindung eines eigenen Alphabets. Jetzt erschien eine Sammlung “Korean Poetry in Classical Chinese” mit 79 alten Gedichten dieser Dichtart. Alle Gedichte sind dreisprachig abgedruckt – Chinesisch sowie übersetzt ins Koreanische und Englische. Der Band beginnt mit dem Gedicht “Singing of the Lone Rock” oder “詠孤石,” verfaßt vom Dharma Master Chong, einem Mönch aus der Zeit des Goguryeo-Königtums, das von 37 vor bis 668 nach unserer Zeitrechnung bestand. Auf dieser Buchseite sieht man die Anlage des Buches, von oben nach unten Englisch, Koreanisch, Chinesisch. Die klassische chinesische Gedichtform besteht aus fünf Wörtern = fünf Silben pro Vers. Die anderen Sprachen, um Ernst Jandl abzuwandeln, „haben da mehr Raum / um geschwätzig zu sein“.
The solitary boulder rises straight up to the heavens
And looks out over the four directions from Placid Lake.
Waves constantly splash around the roots of the stone
As tree branches ceaselessly tremble in the wind.
The stone leans in the waves, immersing its shadow
While an encroaching sunset mist transforms its top to red.
Unaccompanied, it juts up beyond the clustered peaks,
Rising alone amid the white clouds.
Das will ich haben!
Für alle, die das Gedicht auch gerne auf Deutsch lesen wollen: https://lexemtentakel.wordpress.com/2015/02/18/der-gesang-des-einsamen-felsens-詠孤石/
Gefällt mirGefällt mir
…ich werde übersetzen 😉 .
Gefällt mirGefällt mir