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Veröffentlicht am 18. April 2014 von lyrikzeitung
Für Durs Grünbein ist der Mond „ein kalter Koloss“, „der goldne Thron“ und „der alte Pfannekuchen“. Sein neuer Band bietet noch einige weitere Metaphern, der Essay darin überzeugt aber mehr als Grünbeins lyrische Texte.
meint Gregor Dotzauer im DLR. Zitat:
Der Mond ist für ihn „ein kalter Koloss“, „der goldne Thron“, „der alte Pfannekuchen“, „der bleiche Unbekannte“, ein „fahles Monochrom“ oder „ein grauer Riesenpilz“. Grünbein buchstabiert sich durch ein ganzes Lexikon von Mondmetaphern – als stünde mit dem verbrauchten Traum vom Mond nicht auch die Evozierbarkeit der Empfindung auf dem Spiel. Rolf Dieter Brinkmann, der leidenschaftlichste Mondpoet der jüngeren deutschen Lyrik, war in seinem „Neuen Realismus“ ein Grünbeins klassizistischen Neigungen gewiss entgegengesetztes Temperament. Doch in der Aufgabe, die romantische Naturerfahrung jenseits des platten Illusionsbruchs vom Himmel auf die Erde zu holen, war er mit Gedichten wie dem berühmten „Mondlicht in einem Baugerüst“ schon sehr viel weiter.
Durs Grünbein: Cyrano oder Die Rückkehr vom Mond. Gedichte.
Suhrkamp Verlag, Berlin 2014
151 Seiten, 20 Euro
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Durs Grünbein, Gregor Dotzauer, Rolf Dieter Brinkmann
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„… Moont … es näßte um ihn rum; über’s teigije Land … Das Kurzschriftzeichen des Moondes …Mond auf Perlmutterschüssel … Anne Drüse, die Lichtfädn spinnt … Die Cedille des Mondes … sich krümmender Rupf … das Zümmbaal des Moondes, von Fetzen umlappt … Erdnussschale. Kwalmije Blase. Ehernes Tor und knochijer Schein, der palminen zerläuft … Verklemmt zwischen Bäumen: Der Mond … (Letzten Endes kann ich einen Mond aus jedem Schtück Badeschwamm schneiden.) … Eisellipsse von Tangenten umschlafn … Schwarz=weißer Zwie=spalt am Himmel … die mondän dünne Hängetitte des Mondes …“ und so noch eine Weile weiter auf nicht mal drei Seiten Prosa in Kaff auch Mare Krisum. (Sofort vom Erzähler abgelehnte abgelente Bilde nicht mitgerechnet) Und das ist nur eine ganz bestimmte Mondgestalt. Und die Auswahl der Mondmetaphern ist zusätzlich dadurch beschränkt, dass die einzelnen Metaphern im Fortgang der geschichte, bzw. des wiedergegebenen Gesprächs bestimmte pragmatische Zwecke verfolgen. Wer das liest braucht viele Gedichte nicht mehr.
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dachte auch daran und an die abstände dazwischen … dann noch den zeitlichen abstand der beiden werke dazugenommen!
(deshlab hatte ich vor paar wochen, bei der DLF lesung, immer den eindruck/die frage, ist das jemand aus der generation – aber stilistisch konventionell(er)? lebt der noch? ein honoriger essayist auf gutbürgerlichem niveau oder ein jovialerer, vielleicht etwas zurückgezogener, bisschen verschnurrter älterer gelehrter herr
und ob sogar der pfannkuchen (obwohl etwas volkstümlicher, aber da hat der o.n.g. auch einige varianten für goldgeränderte abenden anzubieten wie’s spiegelei z.B.) nicht auch aus AS‘ metahpernarsenal stammt (oder ihm nur verhaftet ist)?
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