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Veröffentlicht am 12. Juni 2013 von lyrikzeitung
Aus einem Gespräch der Tageszeitung junge Welt:
Was wären denn Ihre persönlichen Maßstäbe für gelungene Lyrik?
Tristan Marquardt: Ich mag komplizierte und verspielte Gedichte, die mich auf eine lustvolle Weise überfordern. Nicht, weil ich anspruchsvolle und abgefahrene Dinge an sich für etwas besonders Erstrebenswertes halte, sondern weil ich glaube, daß wir permanent mit Erfahrungen konfrontiert sind, die sich mit den bereitgehaltenen Kategorien nicht fassen lassen. Wenn es so etwas wie Verstehen gibt, dann nur innerhalb von vorgeschriebenen Strukturen. Da kann man sich einfügen oder nicht. Der politische Impetus wäre also, das Vorgegebene im Gedicht auf eine neue, andere Weise zu verdichten, die etwas in einem anspricht, ohne daß man das immer schon verstehen muß oder kann.
Wie hat sich Ihr eigenes Schreiben durch die Gruppe verändert?
Ilja Winther: Niemand kam als gemachter Autor zu G13, wir haben uns seitdem alle individuell stark entwickelt. Ich bin durch G13 ernsthaft zur Lyrik gekommen, habe vorher mehr Prosa geschrieben. Die Gruppe hat mir Mut gemacht, andere Dinge auszuprobieren. Sie ist ein Schutzraum, in dem man experimentieren kann, ohne gleich die Betriebskeule auf den Kopf zu bekommen.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Ilja Winther, Lyrikgruppe G13, Tristan Marquardt
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