Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Die NZZ diagnostiziert grundsätzliche Lesebereitschaft des Publikums trotz deutschsprachiger Avantgardelyrik, schreibt der Perlentaucher:
Auch wenn die Lyrik in Zeitschriften, im Netz oder auf Festivals blüht, meint Jürgen Brocan, macht sich beim Leser Überdruss breit. „Die Lyrik heute gleicht jedoch nicht selten einem Laborversuch, dessen Ergebnisse dem Publikum in komplexen Formeln und Geheimcodes präsentiert werden. Unter diesen Voraussetzungen verwundert ihre Marginalisierung kaum. Die Erfolge von Autoren wie Michael Hamburger, Ranjit Hoskote oder Les Murray beweisen, dass eine grundsätzliche Lesebereitschaft besteht. Anders als manche deutschsprachige Lyrik machen sie den Leser neugierig und stossen ihn in neue Sichtweisen, aber sie überfordern ihn nicht, weil sie formale Fragen und formale Originalität nicht vor die inhaltliche setzen. Mit Hölderlin möchte man ausrufen: ‚Ich wünschte um alles nicht, dass es originell wäre.’*)“ **)
*) „Ich wünschte um alles nicht, daß es originell wäre. Originalität ist uns ja Neuheit; und mir ist nichts lieber, als was so alt ist, wie die Welt. “
Hölderlin, Friedrich: Hyperion. Segmente einer vorletzten Fassung, Vorrede. In: ders., Sämtliche Werke, Briefe und Dokumente in zeitlicher Folge. Hrsg. v. Dietrich E. Sattler (Bremer Ausgabe) Bd. 4, S. 198.
**) Da der Text (noch?) nicht auf der Website steht und die NZZ in Greifswald, wenn überhaupt, erst am nächsten Tag ankommt (ist so weit!), weiß ich nicht mehr. Vielleicht morgen? Oder vielleicht kennt jemand Jürgen Brôcans Mailadresse und könnte ihn bitten, mir seinen Text zu überlassen??
Pingback: 107. Wenn Hölderlin heute lebte… « Lyrikzeitung & Poetry News
Pingback: 116. Der Betrieb ist schlecht! Aber warum denn? « Lyrikzeitung & Poetry News
soll er halt durs grünbein lesen, herrjemineh
LikeLike
Na, alter Wadenbeißer. Macht doch Spaß.
herzlich/ Christian
LikeLike
ach, endlich.
LikeLike
Krieg folgende Meldung ständig: „Doppelter Kommentar wurde entdeckt. Es sieht stark danach aus, dass du das schon einmal gesagt hast!“
Sicher, ich bin vergesslich. Kann sein, daß ich mich wiederhole. Aber er stand hier noch nicht.
Und das ist der eigentliche Kommentar:
Getroffene Lyriker kommentieren!
LikeLike
Das ist kein Diskussionsbeitrag; nicht überraschend, nicht ergiebig.
LikeLike
Achso! Richtige Leser richtiger (i.e. inhaltlicher) Originalität besuchen keine Literaturfestivals, lesen keine Literaturzeitschriften und meiden das Internet.
Und: Kampf dem Formalismus! Echt originell.
LikeLike
http://www.brocan.de/
gruß
jan
LikeLike