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Veröffentlicht am 29. September 2010 von lyrikzeitung
Der hervorragend kommentierte Briefwechsel erinnert an die in Vergessenheit geratende Gewalt des Kommunismus. Bis ins kleinste Detail glaubte die Partei alles regeln zu müssen, alles regeln zu können. Pasternak durfte nicht veröffentlichen, wurde aber gleichzeitig gedrängt, die Leistungen der Ölarbeiter in Baku zu verherrlichen. Es ging der Partei nicht allein darum, den selbstständigen Köpfen das Leben zu verunmöglichen. Sie sollten nachgeben. Sie sollten ihre Empfindungen, ihre Einsichten verraten und sich der Partei unterwerfen. Und froh sollten sie sein, dass man sie nicht umbrachte im Paradies, das der Kommunismus werden sollte. / Frankfurter Rundschau 19.9.
Boris Pasternak/ Kurt Wolff: Briefwechsel. Hrsg. v. Evgenij u. Elena Pasternak unter Mitarbeit v. Fedor Poljakov. Verlag Peter Lang, 206 S., 24,80 Euro.
Kategorie: RußlandSchlagworte: Boris Pasternak, Kurt Wolff
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