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-AUSSER HAUS-
Di 15.6. 19:00
Mit Ludovic Bablon (Autor, Berlin)
Wiederverwenden, aufbereiten, umkrempeln – das Werk von Ludovic Bablon lässt sich schwer fassen: Seine Einflüsse reichen vom zeitgenössischen US-amerikanischen Roman über die moderne Philosophie hin zur japanischen Mediävistik. Seine Form findet er nicht nur im Gedicht, sondern auch im Roman oder feuilletonistischen Texten. Einerseits schreibt er seit 2002 an einem sechsbändigen Roman über das Leben Klaus Kinskis, andererseits sind seine Gedichte oft sehr kurze Texte skizzenhaften Charakters, kleine Aufnahmen des Moments.
Der Vortragsstil Bablons pendelt zwischen Spoken Word und Slam Poetry – also Lyrik zum Hören, weshalb man ihn live erleben sollte.
Diese Möglichkeit bietet sich im Institut français de Berlin, wo Ludovic Bablon im Rahmen der Ausstellung „Marianne Cresson – Envers singulier“, die in Kooperation mit der Literaturwerkstatt Berlin stattfindet, auftritt und eine poetische Performance darbietet.
Ludovic Bablon (*1977, Chaumont/Frankreich) hat bislang sechs Bücher veröffentlicht. Seine Arbeit wurde mit diversen Stipendien unterstützt. Gemeinsam mit dem Grafiker Julien Bach gründete er das „Atelier Überall“ in Kreuzberg, wo er auch wohnt. Das Atelier soll privater und öffentlicher Raum in einem sein und damit neue Möglichkeiten für die Rezeption und Produktion von Kunst schaffen.
Eintritt frei
Ort: Institut Français de Berlin, Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin
Eine Veranstaltung der Literaturwerkstatt Berlin in Kooperation mit dem Institut français de Berlin
Die Ausstellung „Marianne Cresson – Envers singulier“ wird am 9.6. eröffnet und ist bis 31.7. Mo 10:00–18:00, Di–Fr 10:00–19:00, Sa 11:00–15:00 zu sehen.
-AUSSER HAUS-
Di 29.6. 18:00
In Lesung und Gespräch: László Márton (Autor, Budapest)
Moderation: Thomas Wohlfahrt (Literaturwerkstatt Berlin)
„Europa literarisch“ präsentiert im Juni einen Dialog: Über Ungarn, Europa und die Verwunderung, die sich einstellt, wenn der Innenblick dem Blick von außen begegnet. László Márton und Yoko Tawada haben das schriftliche Gespräch geführt, das 2009 in der Edition Thanhäuser erschien: „Sonderzeichen Europa“. László Márton schreibt über Budapest, das Leben in dieser Stadt in den letzten Jahren und das Abflauen postsozialistischer Hoffnungen; Yoko Tawada reagiert darauf, setzt den melancholischen Tönen ihre bilinguale Lebendigkeit entgegen. Beständig wird darüber sinniert, wie ein Dialog zwischen verschiedenen Kulturen überhaupt zu führen sei … László Márton wird dieses Buch nun in Berlin vorstellen, Yoko Tawada wird der Lesung beiwohnen und als Diskussionspartnerin zur Verfügung stehen.
László Márton (*1959 Budapest) ist einer der einfallsreichsten Erzähler der Generation nach Kertész und Nádas, er entzückt die Leser und die Kritik stets aufs Neue mit seinen phantasievoll-barocken Texten, mit denen er die Sprache durchdringt. Márton selbst pendelt zwischen dem Deutschen und dem Ungarischen. Er übersetzte u. a. Novalis, Goethe, Kleist und Ingeborg Bachmann, darüber hinaus siedelte er seine eigenen Romane mitunter im deutschsprachigen Raum an, wie z.B. „Die wahre Geschichte des Jacob Wunschwitz“ (Paul Zsolnay Verlag 1999). Neben „Sonderzeichen Europa“ erschien von Márton zuletzt „Das Versteck der Minerva“ (Roman, übersetzt von Wilhelm Droste und Éva Zádor, Folio Verlag 2008).
Ort: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, Unter den Linden 78, 10117 Berlin
Eintritt frei, kein Nacheinlass
Um Anmeldung bis zum 22.6. wird gebeten unter comm-rep-ber-anmeldung@ec.europa.eu
oder Fax: 030. 22 80 23 70
Eine gemeinsame Veranstaltung von European Union National Institutes for Culture (EUNIC) mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, dem Collegium Hungaricum und der Literaturwerkstatt Berlin.
Die Literaturwerkstatt Berlin empfiehlt im Juli:
Fr 30.7. und Sa 31.7.
Sommergespräche an der Spree
Ort: Haus der Kulturen der Welt, John- Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin
Tagesticket 5/3 EUR
Fließendes Denken: Durch Michel Serres, den französischen Wissenschaftstheoretiker und Philosophen, steht das Denken rund um den Fluss im Mittelpunkt der Sommergespräche. In seinen Schriften – zuletzt „Das eigentliche Übel“ – wird das „überflüssige“ mäandernde Denken zur produktiven Herausforderung eines Philosophierens über Welt- und Selbstverhältnisse. In zahlreichen Werken hat er sich mit den Figuren des Deltas, der Brücke und mit dem „Fließenden“ als erkenntnisgenerierende Denkfigur beschäftigt. Auch in seinem Leben ist Michel Serres mit dem Wasser, dem Fließenden verbunden: als Sohn eines Flussschiffers und als Absolvent der École Navale, der zehn Jahre zur See fuhr.
Unverhoffte Verbindungen und Übergänge zwischen Wissenschaften, Kultur, Philosophie und Literatur schafft er in seinem dichten Schreiben, das sich mit Alltagserfahrungen, Literatur und Kunst ebenso wie mit drängenden Fragen der globalen Zeitgenossenschaft beschäftigt und diese in neuen, oftmals verblüffenden Zusammenhängen zu sehen ermöglicht. Michel Serres wird an diesem Sommerwochenende Catherine David, Hans-Peter Duerr, Lorenz Engell und Alexander Kluge in Gespräche verwickeln. Am zweiten Tag zeigt er eine eigens für die Veranstaltung konzipierte „Opéra Mélange“, die vielfältige Einblicke in seine Denk- und Arbeitsweisen erlaubt. Kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres bietet sich die seltene Gelegenheit, den „Philosophen der Sinnlichkeit“ in Deutschland zu erleben.
Programm
Fr 30.7. 19 h
Eröffnung
Key Note Lecture Michel Serres und Gespräch mit Lorenz Engell, Medienphilosph (Bauhaus Universität Weimar)
Sa 31.7.
12 – 13 h Michel Serres im Gespräch mit Catherine David, Kunstkuratorin
14 – 15 h Michel Serres im Gespräch mit Alexander Kluge , Schriftsteller und Filmregisseur
15 – 16 h Michel Serres im Gespräch mit Hans Peter Duerr, Physiker
19.30 h Opéra Mélange
Sample-Vortrag mit Projektionen und Musik
Michel Serres sampled am Keyboard und Computer Cuts aus seinem Werk und aus
anderen Wissensgebieten – Film, Kunst, Wissenschaft.
Mit Simultanübersetzung Französisch-Deutsch
Eine Veranstaltung des Haus der Kulturen der Welt und Merve Verlags in Kooperation mit der Französischen Botschaft und dem Institut Français Berlin.
Informationen unter www.hkw.de
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