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Veröffentlicht am 11. Juni 2010 von àxel sanjosé
Heute im Programm des poesiefestivals berlin:
Gefilde der Unseligen – die Insel als poetische Möglichkeit
Mit Nora Nadjarian und Adrian Grima; Moderation: Ron Winkler
Nora Nadjarian und Adrian Grima, zeitgenössische Lyriker aus Malta und Zypern, loten im Gespräch mit Ron Winkler die poetischen Räume aus, die eine Insel bieten kann als Sehnsuchtsziel vieler Reisender – als Ort der Jungfräulichkeit, aber auch als Insel begrabener Hoffnungen.
17:00 Uhr, Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Clubraum; Eintritt € 5/3
illa – կղզի- gżira – νησί – ada: Wort-Inseln
Mit George Christodoulides, Zypern; Adrian Grima, Malta; Nora Nadjarian, Zypern; Carles Rebassa, Mallorca; Neşe Yaşin in Zypern; Moderation: Brigitte Oleschinski, Berlin
Fünf Dichter entfalten ein lyrisches Panorama zwischen Katalanisch, der semitischen Sprache Maltesisch, Türkisch, Griechisch, Armenisch und Englisch. Sie verorten ihre Heimat zwischen Massentourismus und Isolationsängsten, zwischen der Insel als Kreuzungspunkt der Kulturen und Religionen und der Insel als Reibungspunkt der Geschichte. Der Abend wird durch das Werk „En plo/Auf See“ des zyprischen Komponisten Marios Ioannou Elia eröffnet.
20:00 Uhr, Akademie der Künste, Hanseatenweg, Kleines Parkett; Eintritt € 6/4
Kategorie: Armenisch, Balearen, Deutsch, Deutschland, Englisch, Griechisch, Katalanisch, Malta, Maltesisch, Türkisch, ZypernSchlagworte: Adrian Grima, Brigitte Oleschinski, Carles Rebassa, Eduard Mörike, George Christodoulides, Insel, Inseln, Marios Ioannou Elia, Neşe Yaşin, Nora Nadjarian, Poesiefestival Berlin, Ron Winkler
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Eduard Mörike:
Gesang Weylas
Du bist Orplid, mein Land!
Das ferne leuchtet;
Vom Meere dampfet dein besonnter Strand
Den Nebel, so der Götter Wange feuchtet.
Uralte Wasser steigen
Verjüngt um deine Hüften, Kind!
Vor deiner Gottheit beugen
Sich Könige, die deine Wärter sind.
Niemandsland Bewusstsein, das Ich liegt in Orplid.
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„Die Insel als poetische Möglichkeit“ ist auch nichts anderes als die nette Umschreibung des Bildes vom Dichter in seinem Elfenbeinturm, in dem sich Winkler und andere seit gut einem Jahrzehnt befinden. Und nicht umsonst steht da „Möglichkeit“ im Untertitel. Um so etwas wie „Wirklichkeit“ geht es schon lange nicht mehr – es sei denn ironisierend, andere belächelnd, sprich von oben herab… Geht endlich mal normal arbeiten, Leute. Wer nie die alltägliche Ausbeutung als normaler Arbeitnehmer erfahren hat, sondern nur das Refugium des Literaturbetriebs kennt, soll bitteschön im jetzigen Spätkapitalismus nicht schreiben.
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Wieso Spätkapitalismus? Das Ganze fängt doch gerade erst an. Ansonsten totall voll kluge Gedanken ey, und ganz neu.
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