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Veröffentlicht am 18. März 2004 von rekalisch
«100 Jahre nach mir wird keine Rede von mir sein», notierte Kosovel lakonisch ins Tagebuch, um an anderer Stelle ironisch-selbstbewusst zu vermerken: «Für immer bleib ich / Srecko Kosovel. Bohémien. / Srecko Kosovel. / Dornen ums Herz / aber Efeu um die Stirn.» Mit dem Efeu, um nicht zu sagen Lorbeer, sollte er Recht behalten. Weit über Slowenien hinaus gilt Kosovel als sensibler Landschaftsdichter und kühner Avantgardist, als Inbegriff eines früh vollendeten Genies, das nicht aufhört, anzuregen und zu faszinieren.
Als Kosovel mit zweiundzwanzig Jahren an Meningitis starb, hinterliess er rund 1400 Gedichte, ferner Prosatexte, Theaterentwürfe, Essays, Briefe und Tagebücher – sowie Notizen zu einem Lyrikband. / Ilma Rakusa, NZZ 18.3.04
Srecko Kosovel: Mein Gedicht ist mein Gesicht. Erfindung einer orphischen Landschaft. Auswahl, Übersetzung aus dem Slowenischen von Ludwig Hartinger. Holzschnitte, Federzeichnungen von Christian Thanhäuser. Edition Thanhäuser, A-Ottensheim an der Donau 2004. 172 S., Euro 30.-.
Auf Slowenisch ist erschienen Srecko Kosovel: Ikarjev sen (Der Traum des Ikarus). Dokumente, Handschriften, Zeugnisse. Herausgegeben von Ale_ Berger und Ludwig Hartinger. Mladinska knjiga, Ljubljana 2004. 255 S.
Kategorie: Slowenien, SlowenischSchlagworte: Ilma Rakusa, Srečko Kosovel
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