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Auf dem Internationalen Literaturfestival Berlin (14.-24.6. 2001) lesen u.a.
Ein Bericht der FAZ *) vom 13.6.2001 beginnt so:
Lyriker, schaut auf diese Stadt – Das internationale Literaturfestival in Berlin. Für sein Literaturfestival will Berlin andere zahlen lassen
Gute Nachrichten aus Berlin sind eine Seltenheit. In diesen Tagen muß man schon von einer guten Nachricht sprechen, wenn überhaupt etwas ist und nicht vielmehr nichts oder noch weniger als nichts, nämlich Schulden. So grenzt es an ein Wunder, wenn am morgigen Donnerstag das 1. Internationale Literaturfestival Berlin eröffnet wird, eine zehntägige Großveranstaltung mit rund hundert Autoren aus aller Welt. Das vorerst beste daran, zumindest aus Berliner Sicht: Das Ereignis kostet den Landeshaushalt keinen Pfennig, sondern wird durch Mittel der Lotto-Stiftung, die 400 000 Mark aufbringt, und durch eine Vielzahl unterschiedlichster Sponsoren finanziert. Für die nächsten zehn Tage sind Schriftsteller wie Antonio Tabucchi, Tahar Ben Jelloun, Orhan Pamuk, Péter Esterházy, Günter Kunert, Inger Christensen oder Lars Gustafsson angekündigt, vor allem aber viele Namen, die man hierzulande noch kaum vernommen hat.
Soweit FAZ*. Ist das auch gut so? (Für FAZ? Berlin? Magenau?) Darüber gibt FAZ-Berichter Jörg Magenau unterschiedliche Auskünfte – teils in Frageform. Zwei Sätze O-Ton: 1. Hat Berlin darunter gelitten, daß die ugandische Lyrikerin Goretti Kyomehundo noch nie in der Stadt auftrat?††† 2. Ob Berlin ein Ohr für die Autoren hat, die sich jetzt in der Stadt versammeln, steht auf einem anderen Blatt.**
*) die im übrigen fordert, mit den kostenlosen Angeboten im Netz Schluß zu machen (siehe auch NZZ 15.6.01)
**) Das des FAZ-Berichterstatters jedenfalls nicht
††† Anmerkung 2012: Banausen haben natürlich recht, unter ihresgleichen. Man erkennt sie daran, daß sie die unbestrittene Tatsache, daß sie etwas nicht kennen, für den Beweis von dessen Nichtswürdigkeit halten. Ich dagegen: halte Zeitungen, die sich in solchen Sätzen gefallen, für entbehrlich.
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