Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
‚Wir sind verantwortlich/ für die Gestalt eines jeden Menschen / Wenn wir vergessen / wird / unsere Poesie / ein verächtliches Gerede.‘ Mit diesem Vers aus seinem Gedichtband ‚Unruhe‘ könnte das gesamte Werk von Tadeusz Różewicz überschrieben werden. Er verstand sich als ‚Antidichter‘, nie… Continue Reading „55. Antidichter“
Wie soll man nach Auschwitz überhaupt noch Gedichte schreiben? Wie andere Künstler, die das Inferno des Zweiten Weltkriegs überlebt haben, stellte sich Tadeusz Różewicz nach Kriegsende diese Frage. «Antipoesie» lautete die Antwort. «Grund und Antrieb für meine Dichtung ist auch der Hass gegen die… Continue Reading „10. Różewicz 90“
„Szukam słowa“: Ich suche Worte. So heißt das erste Gedicht, das die große Skeptikerin und Literatur-Nobelpreisträgerin Wisława Szymborska 1945 veröffentlichte*. Seit der ersten polnischen Teilung im Jahre 1772 bis zur Gründung der Zweiten Republik 1918 und erst recht wieder nach dem deutschen Überfall 1939… Continue Reading „65. „Szukam słowa““
Jan Skudlareks Gedichte kommen ohne Reime aus und brechen grammatikalische Regeln: Sie sind verrätselt, widersetzen sich den gängigen Erwartungen an die Lyrik und entwickeln vielschichtige Szenen des Lebens im 21. Jahrhundert. Das macht den 25-jährigen Westfalen zu einem Ausnahmetalent unter den jungen deutschen Lyrikern.… Continue Reading „140. Sprachforscher und Erfinder“
Immer wieder liest man da Sätze von wunderbar archetypischer Schlichtheit: «Und die Mutter im Fenster / Mit der Hand über den Augen.» Sie ist die intimste Gesprächspartnerin, auch nach ihrem Tod: «Weisst Du, Mama, nur Dir kann ich es im Alter sagen, (. .… Continue Reading „122. Różewiczs persönlichstes Buch“
Poetik II Ich meinte Worte seien leicht wie Flaumfedern glänzend wie Seide rund wie die Knie von Mädchen sorgenfrei wie Vogelgefieder Ich meinte gehorsam folgten sie jedem Ruf und man könnte Bilder aus ihnen bauen deren Vieldeutigkeit Reichtum in sich birgt In meinem Leben… Continue Reading „143. Meine Anthologie 37: Tadeusz Różewicz, Poetik II“
Soeben erschienen: Wiecker Bote 14 124 S., 8 € Gedichte von: Kito Lorenc, Tadeusz Rózewicz, Silke Peters, Wolfgang Koeppen, Franzobel, Jürgen Wellbrock, Anna Hoffmann, Peter Huckauf, Martin von Klitzing, Bohdan Zadura, Martin Pohl, Bertram Reinecke, Andreas Koziol, Marjana Gaponenko, Irmgard Senf, Johanna Nikulski, Camilla… Continue Reading „Wiecker Bote 14“
«Irgendwo musste der Mensch schliesslich geboren werden. Nicht jeder konnte in Wilna zur Welt kommen», äusserte sich der polnische Dichter Tadeusz Rózewicz einmal ironisch ergeben über seinen Geburtsort Radomsko, ein hässliches Provinznest, das nichts von jener magischen Aura besitzt, die viele an der litauischen… Continue Reading „Polnisch-litauische Heimat“
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