Schlagwort: Politische Lyrik

Und was ist mit Gerhard

keiner geht hier weg
wichtig ist der Fleck
hör auf mit dem Dreck
und was ist mit Gerhard geschehn
mit Gerhard ist gar nichts geschehn

Jetzt wollen wir

wozu noch länger warten
die stecken sind geschnitzt
die geier wollen starten
steht in beton geritzt

Er war…

er war mit einer französin verheiratet gewesen
er war nett zu mir, gab mir sein essgeschirr mit resten drin
er war nicht aufzufinden
er war nicht mehr zu erkennen

Die Kunst und die Macht

Goebbels sprach zu Hitler das:
Auf die Künste ist Verlaß.
Für den Schmuck der Olympiade
War kein Meister sich zu schade,
Dieses Sportfest lehrt zugleich,
Die Kultur gehört dem Reich.

Im Verswald versteckt

Lebst wie ein Räuber, im Verswald versteckt.
Wirfst deinen Handschuh, diese fünffingrige
Lilie stracks vor die witternden Hunde.
Gieriges Schnappen. Blut sickert aus ihm.

POLITISCHE POPLYRIK

„gedichte sind nur noch gedichte … alle geister sind angestellte der werbung“ Tom de Toys alias Bruno Brachland G&GN-INSTITUT / Im Kultbuch „Von Acid nach Adlon und zurück“ untersuchte Johannes Ullmaier 2001 den Unterschied zwischen echter Pop- und seichter Popperliteratur. Im letzten Kapitel über… Continue Reading „POLITISCHE POPLYRIK“

100. Politisch

Jeder, der sich im bundesdeutschen Literaturbetrieb auskennt, weiß: politische Lyrik ist out. Literatur dieser Art ist für die großen Verlage ein Rücksende-Umschlag*. Der Marktwert dieser Texte tendiert gegen Null. Aber auch der Gebrauchswert? Auch die Qualität? Der Autor Rudolph Bauer, vormals Politologe an der… Continue Reading „100. Politisch“

24. Aufgestört

Scholl: Der „Lyriksommer“ im Deutschlandradio Kultur, wir sind im Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Michael Braun über politische Gedichte. Jetzt werden wir mal richtig positiv mit der Frage, was denn ein gutes politisches Gedicht ausmacht, Herr Braun, und da haben Sie uns nämlich ein Beispiel mitgebracht,… Continue Reading „24. Aufgestört“

90. NEIN!

Grass macht Schule. Oder war er in Liechtenstein zu Besuch? Jedenfalls bekamen alle Liechtensteiner dieser Tage nicht die Bild-Zeitung, sondern ein Gedicht ins Haus. Ein politisches! Es geht darum, wenn ich recht verstehe, daß dem Volk die absolute Monarchie erhalten bleiben muß. Und gereimt… Continue Reading „90. NEIN!“

42. Konstantin Neven DuMont macht den Grass

Seit die Zeit fleißig gegossen hat, geht die politische Dichtung blühenden Zeiten entgegen. Doch doch. Neustes Beispiel: Es gibt mal wieder was Neues von Konstantin Neven DuMont: Der Sohn von Verleger Alfred Neven DuMont (u.a. Express, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung) übt sich seit neuestem… Continue Reading „42. Konstantin Neven DuMont macht den Grass“

26. Lyrik bei literaturkritik.de

ungewöhnlich viel lyrik- bzw. gedichtbezogenes kündigt literaturkritik.de in der aktuellen woche an: gleich sieben titel/beiträge (nicht nur dank grass) gegenüber null bis eins im regelfall. in literaturkritik.de sind die unten angegebenen Artikel neu erschienen. Bitte beachten Sie, dass diese zum Teil erst im Rahmen… Continue Reading „26. Lyrik bei literaturkritik.de“

43. Lyrik und Mainstream

Die Badische Zeitung klärt auf. So einfach wie die Leute, die Grass‘ Gedicht schlecht finden, kann man es sich nicht machen: Grass spricht zwar im Hier-stehe-ich-und-kann-nichts-anders-Modus, doch nicht als lyrisches Ich. Aber das aus tiefster Seele um Ausdruck ringende Subjekt ist eh schon lange… Continue Reading „43. Lyrik und Mainstream“

137. Politik, Lyrik und Zeichnung

Der politische Artikel muss ausgewogen sein; die Gedichte der Politpoeten nehmen sich die Freiheit zur Einseitigkeit und zum politischen Appell. „Machen Sie etwas auf / eigene Gefahr bei Veranstaltungen / mit Volkscharakter, bei vorsätzlicher / oder grob fahrlässiger Berichterstattung, / bei defekten Erklärungen oder… Continue Reading „137. Politik, Lyrik und Zeichnung“

44. „Nicht so schlimm und doch vergleichsweise banal“

Die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ wollte der politischen Lyrik wieder auf die Beine helfen und startete vor rund einem Jahr die Reihe „Politik & Lyrik“. Dichter sollten im Auftrag der „Zeit“ aktuelle Anlässe bedichten, Politiker bei ihrer Arbeit begleiten, die Bundestagskantine aufsuchen und so… Continue Reading „44. „Nicht so schlimm und doch vergleichsweise banal““

46. „Politische Lyrik = nicht borniert“*

Da ich leider nicht Ungarisch kann, kupfer ich beim lieben Perlentaucher ab: In literarischen Zeitschriften Ungarns findet seit einigen Monaten eine Debatte über Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunft des politischen Gedichts statt. Die meisten ungarischen Autoren hatten sich zwar in den vergangenen Jahrzehnten von politischen Themen… Continue Reading „46. „Politische Lyrik = nicht borniert“*“