Kategorie: Rußland

49. Puschkins afrikanische und europäische Wurzeln

Ancestral voices were strong in Pushkin. Perhaps that is why his foreign origins, so to speak, are important. Up to the end of the nineteenth century, a particular ancestor of Pushkin’s was considered first to be an African, and then an Abyssinian, that is,… Continue Reading „49. Puschkins afrikanische und europäische Wurzeln“

28. Für die Seele, nicht den Körper

In einem anderen Artikel der gleichen Ausgabe der Al-Ahram wird eine Produktion des Genfer Balletts zu Umm Kultoum und Strawinsky als unangemessen „oversexed“ kritisiert: Umm Kulthoum’s songs have always been, and still are considered by all Egyptians as food for the soul and not… Continue Reading „28. Für die Seele, nicht den Körper“

25. Erweckungsstory

Über das Frankfurter Konzert des aus dem Wahnsinn erwachten Brian Wilson (Beach Boy) und die späte Rekonstruktion des „Smile“-Albums von 1967 in der BLZ vom 12.3.04 (vgl. L&P 02/2004, 77) Zwei Popmärchen. – Hier am selben Ort eine andere Erweckungsstory, Majakowski betreffend (Mysterium Buffo… Continue Reading „25. Erweckungsstory“

36. Pastiors Chlebnikow neu

Dass er in Chlebnikov schnell einen Anverwandten fand, einen, der wie er selbst als Alchemist im Sprachlabor rumort, ein Mitglied der Familie der Wörtlichnehmer, der dichterische Fleißaufgaben dadurch löst, dass Ableitungs-, Kombinations- und Flexionsgelegenheiten der Sprache gierig ergriffen werden, ist begreiflich. Besonders die Abstraktionsmöglichkeiten… Continue Reading „36. Pastiors Chlebnikow neu“

„Frei“-Tod Zwetajewas

Ein Buch über den „Frei“-Tod der Dichterin Marina Zwetajewa kurz nach ihrer Rückkehr aus dem Exil bespricht Carlin Romano im Philadelphia Inquirer vom 18.1.04: But The Death of A Poet compensates as a stark, scene-by-scene depiction of all the straws piled slowly upon one… Continue Reading „„Frei“-Tod Zwetajewas“

Dichterstimme

Kennt man Tonaufnahmen von Celans Leseduktus beim Vortrag eigener Gedichte, verblüfft das deutlich reduzierte Pathos der vorliegenden Einspielung: Die artikulatorische Anverwandlung der fremdeigenen und eigenfremden Texte erkundet das Spektrum zwischen Nähe und Distanz in gedeckten Intensitäten. Mehr als ein Jahrzehnt zuvor hatte Celans zeitweilige… Continue Reading „Dichterstimme“

Achmatowa, Zwetajewa

Die beiden großen Dichterinnen trafen sich persönlich nur zweimal. Und das erst spät – nämlich 1941. Ihre Werke hatten sie natürlich schon sehr viel früher kennen gelernt und gegenseitig gewürdigt. In jene Zeit fällt auch Achmatowas Requiem auf die Opfer des Stalin-Terrors. Warum vergiftet… Continue Reading „Achmatowa, Zwetajewa“

Renovierte Moderne

Fast vierzig Jahre sind seit dem Erscheinen von Höllerers Geschichte der Poetik in Fragmenten vergangen; sie war – wie übrigens auch Enzensbergers unlängst neu aufgelegtes «Museum der modernen Poesie» – stark renovationsbedürftig. Norbert Miller und Harald Hartung haben das Werk nun neu herausgebracht und… Continue Reading „Renovierte Moderne“

Revolutionsfeier

Anlässlich des Revolutionsfeiertags am 7. November 1938 erhielten die Gefangenen des Wladiwostoker Besserungs- und Arbeitslagers die Erlaubnis, auf einem Fetzen Packpapier einen Gruß nach Hause zu schreiben. „Bin außerordentlich erschöpft. Abgemagert, fast nicht wiederzuerkennen. Aber Kleider zu schicken, Essen und Geld – weiß nicht,… Continue Reading „Revolutionsfeier“

Vor 90 Jahren

Porträt des Jahres 1914 in Gedichttiteln Autor Vorname Titel Titel Ady Endre appel aux veilleurs] L´Europe des Poètes. anthologie multilingue Aiken Conrad [Potter] discordants Poet´s Corner Aiken Conrad [Potter] bread and music Poet´s Corner Akins Zoë i am the wind Poet´s Corner Akins Zoë the… Continue Reading „Vor 90 Jahren“

Elena Guro, Futuristin (weibl.)

Nicht das Grelle und Schreierische treibt Elena Guro um, sondern das verhalten Blühende und Glühende, sanft Erkannte. Gegenstände werden beseelt, mit Regungen und Organen ausgestattet. «Die Berührungen der Luftfinger. Die Stuhllehnen lächeln.» Der Tag buckelt und bekommt Schultern. Vermenschlichung heisst das wohl, gemeint ist… Continue Reading „Elena Guro, Futuristin (weibl.)“

„No man can see his own end.“

schreibt Ezra Pound (The Independent ca. 3.12.03), aber Ossip Mandelstam [mit Majakowski, Jessenin, und und und] widerspricht: Der Tod eines Künstlers … wirkt gleichsam als Quelle dieses Schaffens, als dessen teleologischer Grund“, schrieb Ossip Mandelstam 1916 nach dem Tod Skrjabins und formulierte damit den… Continue Reading „„No man can see his own end.““

Völlig indifferent, äußerst fatalistisch, extrem bourgeois

Im Jahr 1932 beurteilt die neue sowjetische Literatur-Enzyklopädie Ossip Mandelstam wie folgt: Sein Schaffen sei „der künstlerische Ausdruck des Bewusstseins der Großbourgeoisie“, es zeige „völlige Indifferenz der Gegenwart gegenüber“, „äußersten Fatalismus und die Kälte innerer Gleichgültigkeit“ sowie „extrem bourgeoisen Individualismus“. Schwer kann man sich… Continue Reading „Völlig indifferent, äußerst fatalistisch, extrem bourgeois“

Puschkin, Afrika & Dylan Thomas

In der NYT vom 16.11.03 Besprechung und 1st chapter der neuen Puschkin-Biographie von T.J. Binyon. – – – The complete guide to Literary Africa verspricht der Independent vom 15.11.03 – – – Im Hamburger Abendblatt vom 15.11.03 erinnert Maike Schiller an Dylan Thomas.

Meine Zeit, mein Tier

Weitere Besprechungen der Mandelstam-Biographie: Michael Braun, Freitag 10.10.03 / Rheinischer Merkur 11.9.03 Ralph Dutli: Meine Zeit, mein Tier. Ossip Mandelstam – eine Biographie. Ammann, Zürich 2003, 634 S., 28,90 EUR