Kategorie: Asien

112. «Wilne schtot fun gajst un tmimes»

«Wilne schtot fun gajst un tmimes», Wilna, Stadt des Geistes und der Vollkommenheit – so beginnt ein jiddisches Gedicht aus dem 18. Jahrhundert, das, zu einem Lied umgearbeitet, den Beginn einer Theaterveranstaltung im Ghetto markierte. Dass die Juden sogar unter den existenziell dramatischen Umständen… Continue Reading „112. «Wilne schtot fun gajst un tmimes»“

107. Say Hi to forever

Fast jeden Eintrag in ihrem Blog begann Daul Kim mit „Say hi to . . .“. So ließ das südkoreanische Model in seinem Internettagebuch also grüßen: Protonen, Partys, Chancen, Sadomasochisten, lange Haare, Selbständigkeit, Liebe. Meist sind es Satzfragmente, versponnene Gedichte, Schnipselfilme. Den letzten Eintrag… Continue Reading „107. Say Hi to forever“

82. Fitzgerald Kusz 65

Er gilt als Pionier der fränkischen Mundartdichtung und zählt zu den meistgespielten Theaterautoren der Gegenwart: Heute feiert der fränkische Poet Fitzgerald Kusz seinen 65. Geburtstag. Auf einem Empfang des Ars-Vivendi-Verlags zu diesem Anlass sprach Donaukurier-Mitarbeiter Walter Buckl mit dem Autor: Bedauern Sie es nicht,… Continue Reading „82. Fitzgerald Kusz 65“

64. Meine Anthologie: Frühling

… im November? Warum nicht. Erstens ist es heut warm wie im pommerschen Lenz: 13 Grad, bissel Sonne und manche Bäume (nicht schon sondern) noch grün oder grüngelb. Zweitens arbeite ich meine alte Netzanthologie hier sukzessiv ein, da fallen die Feste halt wie sie… Continue Reading „64. Meine Anthologie: Frühling“

59. Der Würfelspieler

Das jetzt in einer deutsch-arabischen Ausgabe erschienene Langgedicht „Der Würfelspieler“ vereint das Beste aus beiden Phasen. Es ist Darwishs literarisches Testament. Man sollte wie die arabischen Leser zumindest eine Ahnung haben, wer dieses Gedicht geschrieben hat. Wenn man weiß, von wem sie kommen, sind… Continue Reading „59. Der Würfelspieler“

56. Vorbild

Eigentlich war sie eine jüdische Bankierstochter aus Elberfeld. Geboren 1869. Assimiliertes deutsches Bürgertum, Klavier, Gouvernante, Lektüre. Die Mutter, beinahe noch in der Goethezeit geboren, liest nichts als Goethe. Sitzt mit ihrer jüngsten Tochter irgendwann im späten 19. Jahrhundert in Elberfeld am Rosenholztisch und dichtet… Continue Reading „56. Vorbild“

39. Kamerunische Dichter

Das Ministerium für Kultur Kameruns ehrte am Montag in der ersten Folge einer geplanten Serie „Poetische Momente Kameruns“ die kamerunischen Dichter, die in den letzten drei Jahren nationale und internationale Preise gewonnen haben. Ziel ist, die Dichtkunst ins Licht zu rücken und die besten… Continue Reading „39. Kamerunische Dichter“

14. POETRY, DAILY

Brenda Starr makes way for Rumi, Neruda, and Merwin. By Mary Schmich Poetry Media Service I write a news column at the Chicago Tribune, and at the beginning of baseball season this year one of my editors phoned with a tough assignment, something, he… Continue Reading „14. POETRY, DAILY“

140. Auszeichnung

Der irakische Lyriker Saâdi Youssef erhielt in Rabat den internationalen Lyrikpreis Argana, der vom „Beit Achiîr“ (Haus der Poesie) Marokkos verliehen wird. Während der Zeremonie las der Autor im Beisein namhafter Vertreter der Kultur und Politik einige seiner Gedichte vor, begleitet von der Musik… Continue Reading „140. Auszeichnung“

113. Ostragehege

Die viermal jährlich erscheinende Publikation „Ostragehege – Zeitschrift für Literatur und Kunst“ ist eine feste Größe in der deutschsprachigen Literaturlandschaft. Autoren von Rang veröffentlichen seit 15 Jahren hier ihre Texte. Neben Prosa und Lyrik finden sich in jeder Ausgabe Übersetzungen und Nachdichtungen. Im Jubiläumsheft,… Continue Reading „113. Ostragehege“

103. Noch ein Nachtrag

Sie hatte sich für die Abschlussveranstaltung sogar in Schale geworfen, sagt sie. In einem blauen Kleid mit Batikmuster auf der Schulter sitzt die chinesische Journalistin, Umweltaktivistin und Dissidentin Dai Qing in der Eingangshalle der Messe und kann es nicht verstehen: Warum durfte sie bei… Continue Reading „103. Noch ein Nachtrag“

102. Buchmessenachtrag

Nach dem Erdbeben in Sichuan erkannte die kommunistische Führung in Peking, dass sie mit einer Glorifizierung ihrer Rettungsmaßnahmen den Nationalismus im Volk weiter steigern kann. Schon die ersten Einheiten der Volksbefreiungsarmee, die das Epizentrum in Fußmärschen erreichten, hatten Kameramänner dabei. Während ihre Kameraden unter… Continue Reading „102. Buchmessenachtrag“

93. Das Buch der Niederlage

Rezension eines chinesischen Romans (steht über der Rezension, obwohl es sich um einen Gedichtband handelt, seis drum): „Bücher, die Trauer tagen, stehen stramm, auf den Wegen der Hermeneutik öffnen sich die Azaleen und ihre Schwestern, um des Todes willen“ Kann man das verstehen? Ist… Continue Reading „93. Das Buch der Niederlage“

88. Chinesische Klassik

Zu den Höhepunkten der alten chinesischen Schriftkultur zählt vor allem die Lyrik, die erst in der Moderne nach dem Untergang des Kaiserreichs (1911) ihren hohen Rang an die Erzählkunst abtreten musste und in jüngster Zeit ein Randdasein führt. Sie wurde jedoch seit dem Mittelalter… Continue Reading „88. Chinesische Klassik“

81. Entschleierung

Saghi Ghahreman wählt den direkten Weg, eine Sprache ohne Umschweife. Sie nennt die Dinge beim Namen, vermittelt mit einer verblüffenden Geradlinigkeit ihre Gedanken und Gefühle nach außen und verleiht Worten jene Freiheit, die sie im Iran, aber auch in vielen anderen Ländern der Welt… Continue Reading „81. Entschleierung“