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Veröffentlicht am 28. April 2023 von lyrikzeitung
Edmond Jabès
(* 14. April 1912 in Kairo; † 2. Januar 1991 in Paris)
Mit beiden Händen IV Der liebkoste Leib läßt die Hand erblühn. Der Faust fehlt die Kosung; fehlt auch die Feder. – Die Feder lockert die Hand. Die Hand öffnet sich der Vokabel, öffnet sich der Distanz. V Die Feder ist der Dolch. Die Hand läßt bluten; blutet. Schreibt man mit dem Blut der Vokabel, das mit dem eignen vermengt ist?
Aus: Edmond Jabès, Das Gedächtnis und die Hand. Aus dem Französischen von Felix Philipp Ingold. Münster: Kleinheinrich, 1992 (unpag.)
Edmond Jabès wurde 1912 in einer frankophonen jüdischen Familie in Kairo geboren. Er studierte in Paris und kehrte nach Ägypten zurück. 1956 wurde er während der Suezkrise als Jude aus seinem heimischen Ägypten ausgewiesen und ging nach Frankreich. 1987 wurde er mit Frankreichs Grand Prix national de la poésie ausgezeichnet.
Kategorie: Ägypten, Frankreich, FranzösischSchlagworte: Edmond Jabès, Felix Philipp Ingold
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