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Veröffentlicht am 25. Mai 2022 von lyrikzeitung
Paul Kraft
(* 28. April 1896 Magdeburg, † 17. März 1922 Berlin)
Grauen O Zeit! O Zeit! O Feuer im Gehirn! Feuer, von dem Unglaublichen entzündet! Die Güte fiel. Die Dichter stehn erblindet. Bekränzt mit Kraut und irrem Laub die Stirn. Gott! Tausend stehn und tausend Tote stürzen. Schrei mir den Grund, der die in Stücke bricht. Und wenn der stark genug ist, Leben zu verkürzen. Dann laß uns zitternd knien vor dem Gericht. Nicht trunkne Lieder werfen in die Welt: Die Tat ist klein und jedes Wort ist klein, Und wenn die groß ist, stürzt dies ganz zusammen. Schrei mir den Grund! Gott! der den Tod erhellt. Zu dem sich rasend Mensch und Mensch entflammen Und Stich und Stich in Herz und Herz hinein.
Aus: Versensporn 49. Paul Kraft. Jena: Edition Poesie schmeckt gut, 2022, S. 14
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Paul Kraft
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