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Veröffentlicht am 13. März 2022 von lyrikzeitung
Moritz von Strachwitz
(* 13. März 1822, heute vor 200 Jahren, in Peterwitz bei Frankenstein, Schlesien; † 11. Dezember 1847 in Wien)
Der Richter von Usedom Es war ein Richter zu einer Zeit, Ein Richter zu Usedom, Der liebte nichts auf der Erde weit Als Wasser und Wellenstrom. Und wenn der Richter am Steuer saß Und schaut' in die Wogen glatt, Da dachte der Richter an dies und das, Nur nicht an seine Stadt. Was kümmert mich der edle Rat Und was die Polizei?! Der Teufel hole den Magistrat, Die ganze Stadt dabei. Was kümmert mich der Erden Pracht? Und was der Himmel itzt? Wenn nur mein Mast vorm Winde kracht, Mein Schiff nicht trocken sitzt. So sprach der Richter von Usedom, Es war ein kluger Mann, So spricht der Richter von Usedom Und spricht es noch fortan. Wir aber rufen mit Sing und Klang Im Chorus, lusterhitzt: Was kümmert uns der Weltengang? Wenn's Schiff nicht trocken sitzt!
Quelle: Moritz von Strachwitz: Sämtliche Lieder und Balladen, Berlin 1912, S. 257-258.
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http://www.zeno.org/nid/20005728789
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Moritz von Strachwitz
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