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Veröffentlicht am 17. April 2021 von lyrikzeitung
(5) Was ist bloß dieses Sichliebhaben
bei Frau und bei Mann,
wenn ein Herz in dem anderen nistet
und jedes in dem anderen Wurzeln schlägt?
(5) Imallachus kay munákuy
warmipipis, qharipipis,
sonqo pura thapachasqa,
sadi’a jina sapinchasqa.
(7) Ist denn Dein Herz
wie ein Mahlstein so hart?
Wo ich Dich so lieb habe,
sagst Du einfach: „nein“?
(9) Schwarzauge, Bogenbraue, komme,
seien wir beide ein Paar!
Und wenn Deine Mutter nicht will,
laß sie doch, zieh mit mir!
(29) Als der neue Mond erschien,
gab ich Dir mein junges Herz;
der Mond hat noch nicht abgenommen,
und schon sagt Dir mein Schmerz nichts mehr.
(45) Goldener Kolibri, lehre mich,
wie man die Süßigkeit trinkt,
und ich will Dich lehren,
wo man die schönste Blume sucht.
Aus: VOLKSDICHTUNG DER KETSCHUA. In den Tälern von Cochabamba gesammelt von Jesús Lara. Ketschua und Deutsch. Herausgegeben von Ludwig Flachskampf und Hermann Trimborn. Berlin: Reimer, 1959
Kategorie: Bolivien, KetschuaSchlagworte: Hermann Trimborn, Jesús Lara, Ludwig Flachskampf
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