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Veröffentlicht am 2. Mai 2020 von lyrikzeitung
Zum Geburtstag Gottfried Benns (* 2. Mai 1886 in Mansfeld, Brandenburg; † 7. Juli 1956 in Berlin) zwei Gedichte.
1
Nehmen Sie jene erste
tauende Nacht im Jahr
und die strömenden blauen
Streifen des Februar,
Nehmen Sie jene Verse,
Reime, Strophen, Gedicht,
die unsere Jugend erhellten
und man vergaß sie dann nicht,
nehmen Sie von den Wesen
die man liebte und so,
jenen Hauch des Erlöschens
und dann salu und Chapeau –
ach, diese spärlichen vollen
Schläge des Herzens und
über uns fallen die Schollen –
leben Sie wohl, Klabund! –
Aus: Gottfried Benn, Gedichte. In der Fassung der Erstdrucke. Hrsg. Bruno Hillebrand. Frankfurt/Main: S. Fischer, 1988 (27.-30. Tsd.), S. 146. Das Gedicht schrieb Benn als Widmungsgedicht in Klabund, Gesammelte Schriften, 1922. Erstdruck 1955.
2
Innerlich 5.
Das Dichterpack, der abgefeimte Pöbel,
das Schleimgeschmeiß, der Menschheitslititi,
ein Stuhlbein her, ein alter Abtrittsmöbel,
ein Schlag – der Rest ist Knochenchirurgie.
Und dann den Mörtel auf die Strafgallionen
verlötet und den After zugespickt,
Gehim-Kamorra, Barrabas-Kujonen,
nun den gestirnten Himmel angenickt.
Aus: Ebd. S. 127. Erstdruck 1922.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Gottfried Benn
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