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Franz Richard Behrens
Expressionist Artillerist Für Jakob von Uexküll, auf dessem granatgegitterten Heimatboden einer Feldwache dies wuchs. Bäh drüben fliegt ein Eisenvogel ab, kerzengrader als alle Vögel der Erde Ein-und-zwanzig die Linie kennt die Natur nicht zwei-und-zwanzig der Organismus ist sie drei-und-zwanzig den Blick nicht verlieren Ob teuer Opfer schließlich wert Fünf-und-zwanzig Schäumende Schrapnells kleben Sonne Sehnsucht Sechs-und-zwanzig Mein Seelensingen brechen im Muß Sieben-und-zwanzig Zweckblitz ducken droben die sieben Haubitzen, Acht-und-zwanzig Verdammt echtes Lebensgefühl bornt verflucht heißen Ausdruck. Neun-und-zwanzig die Luft stinkt Millionen Schwefel, Kohle Blutabsinth die Luft ist Stahl und rein Ein-und-dreißig die Granattrichter tüpfeln garnicht harmonisch Zwei-und-dreißig der feindliche Beobachter findet das höchst glücklich Drei-und-dreißig Die Blüten weinen Licht unter Donnererschlagendem Krachen Vier-und-dreißig Die Zentralisierung des Willens ist die Kraft des Kommandeurs Fünf-und-dreißig Im Leichenblut schöne Farben sehen. Alte Jacke Knochensplitter sein, Impressionisten und Naturalisten Sieben-und-dreißig Sein und Uebersein. Acht-und-dreißig Mein Geschütz steht in Wechselwirkung zum sechsten, Neun-und-dreißig Keinen Meter mehr nach rechts darf es stehen, Ein-und-vierzig Kanonen macht man. Granaten werden gemacht Zwei-und-vierzig Kanonaden entstehen drei- Ich glaube aufzugehn -und Ich drücke mich hoch heilig -vierzig Aus Fetzen Fratzen Platzen Ende
Aus: Der Sturm Heft 21/22,:Februar 1916, S. 130
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