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Veröffentlicht am 24. Juni 2019 von lyrikzeitung
Edith Södergran
(* 4. April 1892 in Sankt Petersburg; † 24. Juni 1923 in Raivola/Karelien, damals Finnland, heute Rußland)
Die fremden Länder
Meine Seele liebt die fremden Länder,
als hätte sie keine Heimat.
In fernem Land stehen große Steine,
auf denen meine Gedanken ruhen.
Es war ein Fremder, der schrieb seltsame Worte
auf eine feste Tafel: meine Seele.
Tage und Nächte liege ich und denke
an Dinge, die niemals geschahen:
Einmal bekam meine durstige Seele zu trinken.
Aus dem Schwedischen von Christiane Grosz
Aus: Edith Södergran: Klauenspur. Gedichte und Briefe. Hrsg. Richard Pietraß. Leipzig: Reclam, 1990, S. 26
Kategorie: Finnland, SchwedischSchlagworte: Christiane Grosz, Edith Södergran
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De främmande länderna
Min själ älskar så de främmande länderna,
som hade den intet hemland.
I fjärran land stå de stora stenarna
på vilka mina tankar vila.
Det var en främling som skrev de sällsamma orden
på den hårda tavla, som heter min själ.
Dagar och nätter ligger jag och tänker
på saker som aldrig hänt:
min törstiga själ har en gång fått dricka.
Edith Södergran, Samlade dikter, Stockhom, 2015; p. 39. q. v.
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Meine Seele liebt die fremden Länder so,
als ob sie kein Heimatland hätte.
Im fernen Land stehen die großen Steine,
auf denen meine Gedanken ruhen.
Ein Fremder schrieb die seltsamen Worte
auf die harte Tafel, die meine Seele ist.
Tag und Nacht liege ich und denke
an Dinge, die nie passiert sind:
Einst hat meine durstige Seele trinken dürfen.
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wow, das ist wunderbar…!
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