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Veröffentlicht am 25. Juni 2019 von lyrikzeitung
Ingeborg Bachmann
(* 25. Juni 1926 in Klagenfurt; † 17. Oktober 1973 in Rom)
Seht ihr, Freunde, seht ihrs nicht!
daß ichs nicht überlebt
auch nicht überstanden habe, seht ihrs nicht,
daß ich einwärts gehe, daß
fürderhin einwärts rede, daß
ich mich einziehe, mein Haar
herablasse meine Hände einstreiche
mein Wort einziehe, seht ihrs nicht,
seht ihr,
daß ich mir abgehe, daß ich abwärts
gehe, daß ich mich abgebe,
und schreie, weil die Irren nach
ihren Wärtern tasten suchen, wie
ich nach meinem Wärter
Aus: Ingeborg Bachmann: Ich weiß keine bessere Welt. Unveröffentlichte Gedichte. München, Zürich: Piper, 2000, S. 115
Kategorie: Österreich, DeutschSchlagworte: Ingeborg Bachmann
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