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An Herren Johan Rist/
Alß derselbe neben andern Kaiserl. Frei-
heiten zu einem Poeten gekrönet
worden.
ES ist ein Wunderwerk/ das bei so bösen Zeiten/
(Da unser Teütsches Land von der Verwildungs-Nacht
Und dunklem Krieges-rauch stok-finster ward gemacht/
Ja da der grimme Mars mit mörden / brennen/ beüten/
Die Häuser guter Lehr und Künsten außzureüten
So hefftig hat getobt/ daß alles hat gekracht.)
Jedoch die teütsche Zung mit wunder schönem Pracht
Und Glantz würd außgerüst! die müh gelehrter Leüten/
In welchen Gottes trieb daß Werk so weit geführt/
Daß solche HeldenSprach jetzt über alle pranget/
Wird billich mit der Ehr und Freiheit hoch geziert
Vom Haupt/an dem daß Reich deß grossen Teütschlands hanget
Wir ruffen dir glük zu/ das auch du/ werther Rist/
Hierumb von Jhm gekrönt und recht geadelt bist.
In Ehren und Freundschafft geschrieben
Von
Joh. Mathias Schneüber/
Profess.pub.
Aus Strasburg.
Aus: Neüer Teütscher PArnass Auff welchem befindlich Ehr und Lehr Schertz und Schmertz Leid und Freuden-Gewächse Welche zu unterschiedlichen Zeiten gepflantzet nunmehr aber Allen der Teutschen Helden-Sprache und deroselben edlen Dichtkunst vernünftigen Liebhaberen zu sonderbarem Gefallen zu hauffe gesamlet und in die offenbahre Welt außgestreuet von Johann Risten
Copenhagen 1668
Seite 874
Johann Rist (* 8. März 1607 in Ottensen, heute Stadtteil von Hamburg; † 31. August 1667 in Wedel, Holstein) wurde 1653 vom Kaiser geadelt und zum Dichter gekrönt.
Johann Matthias Schneuber (* 2. Februar 1614 in Müllheim, Baden; † 26. Dezember 1665 in Straßburg)
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