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Veröffentlicht am 30. Juni 2014 von lyrikzeitung
Gedichte sollen undurchsichtig sein, sollen eine verdichtete, hermetische Qualität haben. Wulf Kirsten pfeift auf gedichtete Gedichte. Sein Gedicht ist durchsichtig bis zur Offensichtlichkeit. Die Namen, einzig sie mit großen Buchstaben geschrieben: Brod, Kafka, Goethe, Gretchen, Kafka, Erfurter, diese Namen lassen auf den ersten Blick durchscheinen, worum es hier geht: um eine kulturgeschichtliche Episode in Weimar, ungenannt bleibend, aber ersichtlich der Ort des Geschehens.
Tatsächlich kam Kafka als Pilger, seinen Freund Max Brod im Gepäck, 1912 hierher, mietete sich in der Geleitstraße günstig ein, besuchte das Haus am Frauenplan und verliebte sich Hals über Kopf in ein Mädchen, die Tochter des Hausmeisters vom Goethehaus, ein Mädchen, das, um das unglückliche Ende gleich anzudeuten, auf den Namen Gretchen hörte. / Hellmut Seemann über das Gedicht „durchsichtig“ von Wulf Kirsten, Thüringer Allgemeine
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Franz Kafka, Hellmut Seemann, Wulf Kirsten
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der link steht übrigens in der nachricht (unter dem wort „durchsichtig“)
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Text von Kirsten: siehe Link (oben oder hier): http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Thueringer-Anthologie-durchsichtig-1200511898
Für die LZ wäre es sicher zu aufwendig und wegen der Rechtelage ohnehin schwierig, immer auch Gedichte mit zu posten.
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Mal eine Frage: Könntet Ihr nicht ab und an die Gedichte von den entsprechend vorgestellten Leuten gleich mit posten? Oder einen Link dazu? (Ich meine natürlich nicht zwanzig Gedichte eines neuen Lyrikbandes, aber vielleicht mal eins?) Ich habe übrigens das Gedicht von Herrn Kirsten nicht finden können.
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Ich pfeif auch auf „Gedichte müssen soundso sein“. Quatsch mit Soße.
Ich guck mir mal an, was dieser Wulf Kirsten so schreibt.
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