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Veröffentlicht am 9. August 2013 von lyrikzeitung
Kritiker, lese ich, hoffen auf die Lyrik. Oder in die oder der Lyrik. Das ist doch gut!
Nach Tränenfabrik von 2009 erschien bei Suhrkamp vor Kurzem ihr zweiter Gedichtband Kreuzwort. Eigentlich lebt sie in Amerika. Sie dichtet, übersetzt und lehrt als Assistenzprofessorin an der Cornell University, Ithaka. Unter Kritikern gilt sie als große Hoffnung in der Lyrik. Bereits 2008 zierte sie mit Bubikopf und wachem Blick das Cover des US-Magazins Poets&Writers.
Mort hat sich die Welt mit Worten erobert. Sie stammt aus Belarus, einem Land, das im toten Winkel der öffentlichen Wahrnehmung liegt.1981 wurde sie in der Hauptstadt Minsk geboren, heute besitzt sie die belarussische und amerikanische Staatsbürgerschaft. So selbstverständlich wie zwischen Kontinenten bewegt sie sich auch durch Kreuzberg.
In ihrer Lyrik verrücken Räume, Perspektiven verschieben sich. Das Meer stürzt „wie ein Kettenhund“ auf die Möwen, eine Insel wird „von der Sonne über die Schulter der Welt gespuckt“, „Bücher verwitwen“, ein Vogel „glaubt, das Meer wäre sein Ei“. / Carmen Eller, Die Zeit
Valzhyna Mort: Kreuzwort
Suhrkamp, Berlin 2013; 109 S., 12 €
Valzhyna Mort: Tränenfabrik
Suhrkamp, Berlin 2013; 86 S., 10 €
Kategorie: Belarus, Belarussisch, Englisch, USASchlagworte: Carmen Eller, Valzhyna Mort
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Ist doch alles Grütze.
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Bitte, was heißt das denn: „… gilt sie als große Hoffnung in der Lyrik“? Wer sich nur ein wenig wirklich für Lyrik interessiert, braucht nicht zu hoffen – nur zu lesen (und wird mit dem Lesen neu erschienener Bände kaum hinterherkommen). Und Hoffnung für wen? Es ist leider nicht das erste Mal, dass in den größeren, nicht ganz unbedeutenden Blättern, Aussagen so hingeschludert werden wie hier; wonach wählen die ihre Schreiber aus?
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Wer hat TRÄNENFABRIK? Auf meiner Ausgabe ist der Name anders transliteralisiert (Valžyna Mort). Hat man vielleicht später revidiert und nachgedruckt. Dank!
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ja, ich besitze dieselbe ausgabe von 2009!
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der homestorycharakter des artikels nervt trotzdem: „zierte sie mit Bubikopf und wachem Blick“. die basteln sich ein püppchen. das ist die „Hoffnung in der Lyrik“. wenn ein journalist, der vermeintlich über lyrik schreibt, kein wort oder fast kein wort über die texte verliert, dann ist das boulevard und nur nicht in der blildzeitung, weil sich dort keiner für lyrikerinnen interessiert, also ihre kochrezepte und innerhäuslichen gewohnheiten. da muss schon zeit her. (ich denke übrigens gerade drastischer als ich formuliere, muss am august liegen)
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